Google geht nächste Woche an die Börse
Der Suchmaschinenbetreiber Google geht voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche an die Börse.
Wie Google am Dienstag auf seiner Website mitteilte, endet die Registrierungsfrist für Interessenten am Donnerstag um 17.00 Uhr Ortszeit [23.00 Uhr MESZ]. Die Bieterliste für die im Auktionsverfahren auszugebenden 25,7 Millionen Aktien wird dann geschlossen.
Kurz darauf werde die Auswertung der Offerten in dem von Google gewählten Auktionsverfahren beginnen, an dessen Ende die Feststellung des Emissionspreises liegt.
Einigung mit Yahoo
In den Unterlagen, die das Unternehmen der US-Börsenaufsicht SEC
vorgelegt hat, heißt es, Google rechne mit einem Ausgabepreis
zwischen 108 und 135 Dollar je Aktie. Am Montag hatte Google bekannt
gegeben, die Zahl der zu emittierenden Aktien auf 25,7 Millionen
erhöht zu haben. 2,7 Millionen der Aktien sollen an das
Internet-Portal Yahoo gehen. Auf diesem Weg soll ein strittiges
Patentverfahren beigelegt werden.
So funktioniert der Börsengang
Der bis dato unbekannte Auktionsprozess verwirrt die Anleger und sorgt dafür, dass der Traffic auf Googles Börsengang-Website unter den Erwartungen bleibt. In der Liste von Comscore Media Metrix, in der Sites ab 50.000 Besuchern täglich aufgeführt sind, fehlt die Börsengang-Site bis dato.
Auf Google-Aktien dürfen nur US-Bürger bieten. Erst wenn der exakte Preis pro Aktie im Zuge des Auktionsverfahrens festgestellt wurde und die Aktie an der Technologie-Börse NASDAQ gehandelt werden kann, können Investoren aus aller Welt Google-Aktien erstehen.
US-Bürger, die im Vorfeld Google-Aktien zeichnen wollen, müssen sich erst auf der Site www.ipo.google.com einen 16-stelligen Registrationscode abholen. Damit sind sie bei ihrem Broker - 28 stehen insgesamt zur Wahl - berechtigt, eine beliebige Anzahl von Aktien zu einem von ihnen vorgegebenen Preis zu zeichnen.
Maximalpreis wird selbst gewählt
Dabei können sie Preise unter, über oder zwischen der Spanne von
108 bis 135 USD je Aktie wählen. Je höher sie den Preis ansetzen,
desto besser ist auch die Chance, beim Auktionsverfahren zum Zug zu
kommen, gleichzeitig steigt auch die Gefahr, mehr als andere für die
Google-Aktien zu zahlen.
Spekulationen im Vorfeld
Zwar könnten sie bis zum Börsengang warten und an der NASDAQ die Aktie zum aktuellen Kurs einfach kaufen, doch befürchten bzw. hoffen viele - Dot.com-Ära sei Dank - dass die Aktienpreise ab der ersten Handelsminute stark anziehen werden.
Ein Problem sehen Beobachter darin, dass es den Kunden erlaubt ist, mit beliebig vielen Registrierungsnummern beliebig viele Aktien zu zeichnen. Um die Schere von knappem Angebot und eventuell überhöhtem Preis zu umgehen, bieten viele Kunden in verschiedenen Preisstufen. So kann sich ein Anleger, der weniger als 10.000 USD investieren will, einmal für 70 Aktien zu 125 und zu 70 Aktien zu 130 USD anmelden.
Dann beginnt das Risiko: Wird der Aktienpreis bei der Auktion mit 124,5 USD angesetzt, muss er beide Pakete nehmen und 17.430 USD investieren. Falls der Preis bei 127 USD angesetzt wird, muss er wie gewünscht nicht leer ausgehen, da er bei 130 sein "zweites" Limit gesetzt hat.