12.08.2004

HALBJAHR 2004

Deutsche Musikindustrie bremst Talfahrt

Die deutsche Musikwirtschaft hat ihre drastischen Absatzverluste erstmals seit drei Jahren spürbar bremsen können.

Im ersten Halbjahr 2004 wurden 55,1 Millionen CDs verkauft und damit nur 1,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

"Wir haben die Talsohle fast durchschritten und sehen Licht am Ende des Tunnels", sagte der Vorsitzende der Phonoverbände, Gerd Gebhardt. Auch im Gesamtjahr werde das Minus wohl nur leicht ausfallen.

2003 war der Branchenumsatz um 19,8 Prozent auf 1,65.Milliarden Euro abgesackt, der CD-Absatz brach im Gleichschritt auf 133,6 Millionen Stück ein.

Trendwende spätestens 2006 erwartet

Gründe für die Erholung seien erfolgreiche nationale Produktionen und erste Effekte im juristischen Kampf gegen illegales Herunterladen von Musik aus dem Internet. Zudem gebe es inzwischen mehr als 20 legale Angebote für Musik-Downloads.

Der Absatz von Musikvideos auf DVD legte im ersten Halbjahr kräftig um 60.Prozent auf 4,5 Millionen Stück zu. Negativ schnitten CD-Singles mit minus neun Prozent ab.

Insgesamt schrumpfte der Musikmarkt mit 78,2 Millionen abgesetzten Tonträgern um 2,9 Prozent.

"Wir erwarten die Trendwende spätestens für 2006. Wenn sie schon 2005 kommt, tut das der ganzen Branche gut", sagte Gebhardt.