Deutlich weniger Gewinn für Swisscom
Der Telekomkonzern Swisscom konnte im ersten Halbjahr 2004 den Umsatz zwar halten, bei Betriebs- und Reingewinn wurden allerdings deutliche Einbußen verzeichnet.
Der Reingewinn ist vor allem durch einen Einmaleffekt um 20,5 Prozent auf 757 Mio. Schweizer Franken [492 Mio. Euro] gesunken.
Der Umsatz stagnierte auf Vorjahresniveau bei 4,99 Mrd. Franken [3,2 Mrd. Euro].
Das Ebitda fiel um 5,6 Prozent auf 2,25 Mrd. Franken [1,46 Milliarden Euro], das Ebit um um 4,2 Porzent auf 1,471 Mrd. Franken.
Der Gewinneinbruch ist Swisscom zufolge auf eine Altlast aus dem im ersten Halbjahr verkauften deutschen Mobilfunkanbieter Debitel zurück zuführen. Ohne Debitel wäre der Gewinn lediglich um 31 Mio. zurück gegangen.
Swisscom verkauft Debitel nun dochWeiter Interesse an TA
Der Swisscom-Chef Jens Alder bekräftigte erneut sein Interesse an einem Einstieg an der Telekom Austria [TA].
Vom gestrigen Treffen zwischen Finanzminister Karl-Heinz Grasser und seinem Schweizer Amtskollegen Hans-Rudolf Merz habe er aus der Zeitung erfahren, so Alder. Was die beiden besprochen haben, wisse er nicht.
Einem Bericht der "Financial Times" zufolge könnten Grasser und Merz bei ihrem gemeinsamen Treffen einen allfälligen Einstieg der Swisscom bei der Telekom Austria besprochen haben. Vom Finanzministerium war bis dato kein Statement dazu erhältlich.
Ewiges Hin und Her
Erst im Juni schien der Verkauf an die Swisscom so gut wie
sicher. Nach dem Medienberichten verhandelte die Swisscom ernsthaft
mit der TA und wollte 15 Euro pro Aktie bieten. Anfang August
berichtete das "Wirtschaftsblatt" die Pläne hätten sich endgültig
zerschlagen.
ADSL und Mobilfunk
Die Zahl der ADSL-Anschlüsse habe sich im Vergleich zum Vorjahr auf 656.000 verdoppelt.
Im wettbewerbsintensiven Mobilfunkgeschäft konnte Swisscom den Umsatz um 5,6 Prozent auf über 2,1 Mrd. Schweizer Franken steigern und netto 223.000 neue Kunden auf nun insgesamt 3,898 Mio. gewinnen.
Doch der Zuwachs ist jedoch auf Kosten der Profitabilität erzielt worden. So sank der operative Gewinn in der Sparte um 7,5 Prozent.