Die Chronologie des Swisscom-TA-Deals
Der kolportierte Einstieg der Swisscom bei der Österreichischen Telekom Austria erhitzt derzeit die Gemüter.
Sollte die Swisscom tatsächlich 15 bis 16 Euro pro Aktie für die 17 Prozent TA-Anteile der ÖIAG zahlen, würde das dem Staat Österreich über eine Milliarde Euro einbringen - möglicherweise mehr als bei der eigentlich geplanten Börsenplatzierung.
Denn ansich hat der ÖIAG-Aufsichtsrat im Mai den Verkauf des Pakets der TA an internationale institutionelle Investoren [Banken, Versicherungen, Fonds usw.] beschlossen.
Erst Anfang August berichtete das "Wirtschaftsblatt", dass die Verhandlungen um einen Einstieg endgültig gescheitert seien. Damals hieß es von Seiten der ÖIAG, dass keine Gespräche mit einem strategischen Partner geführt werden.
Derzeit halten sich sowohl Finanzminister Karl Heinz Grasser als auch alle übrigen Beteiligten mit Stellungnahmen zu den aktuellen Verkaufsgerüchten zurück.
TA-Verkauf durch ÖIAG steht kurz bevorVerkauf erst sei Anfang Juni möglich
Der mögliche Einstieg der Swisscom bei der TA wurde erstmals Anfang letzten Jahres kolportiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt dementierten alle Beteiligten Verhandlungen über einen Einstieg der Swisscom.
Später bekräftigte die Swisscom mehrmals ihr Interesse an der TA, hielt aber die Preisvorstellungen der ÖIAG für zu hoch.
Bis Anfang des Jahres stand einem möglichen Einstieg noch die Minderheitsbeteiligung der Telecom Italia [TI] im Weg, die bis Jänner noch 14,8 Prozent an der TA hielt. Diese wurden zu Jahresanfang für je 10,55 Euro je Stück an institutionelle Anleger verkauft.
Seit diesem Zeitpunkt steht dem nun bereits beschlossenen Teil-Verkauf der TA nichts mehr im Wege. Allerdings vereinbarte man mit der TI eine Behaltefrist bis 31. Mai.
Sowohl ÖIAG als auch Grasser betonten mehrmals, dass man es mit dem TA-Verkauf nicht eilig hätte.
Grasser erwartet hohen Preis für TADer aktuelle Plan
Laut den aktuellen Plänen, wie die "Presse" berichtete, sollen sich die Swisscom und die TA, vertreten durch Finanzminister Karl-Heinz Grasser und seinen Schweizer Amtskollege Hans-Rudolf Merz, bereits handelseinig über die Übernahme der 17 Prozent der ÖIAG geworden sein.
Zusätzlich soll die Swisscom aber auch die Möglichkeit erhalten haben, über die Börse weitere Anteile zuzukaufen, worin Analysten die Gründe für die hohen Kursbewegungen des gestrigen Tages sehen. Die TA-Aktie schloss am Montag mit 13,78 Euro 6,82 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages.
Sollte die Swisscom mehr als 30 Prozent an der TA halten, muss sie den verbleibenden Aktionären der TA ein Übernahmeangebot legen. Die Gewerkschaft hat bereits mit Streik im Falle eines Totalverkaufs gedroht.
Den Kleinaktionären ist dabei derselbe Preis zu bieten, den die Schweizer für das Aktienpaket der ÖIAG zahlen. In einem zweiten Schritt, so die "Presse", soll die ÖIAG dann auch den Rest ihres derzeit noch 42,2-Prozent-Paketes [ohne Umtauschanleihe] an die Schweizer verkaufen.
Telekom Austria auf Allzeit-HochBei einer tatsächlichen Übernahme müsste der Deal aber zahlreiche Hürden überwinden.
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