USA genehmigen Googles DoubleClick-Deal

20.12.2007

Die US-Handelsbehörde hat am Donnerstag die umstrittene Übernahme des Online-Vermarkters DoubleClick durch den Suchmaschinenbetreiber Google genehmigt. Sie sieht den Wettbewerb durch die Fusion der beiden Online-Werbegiganten nicht gefährdet.

"Nachdem wir die Lage gründlich untersucht haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Übernahme den Wettbewerb nicht substanziell gefährden wird", so die US-Handelsbehörde FTC in einem Statement.

Neben Konzernen wie Microsoft und AT&T hatten auch Datenschützer heftig gegen den Abschluss Stimmung gemacht. Schließlich fließen durch den Merger zwei der weltgrößten Datenbanken zusammen.

Datenschutzbedenken bleiben

Was aber Google und DoubleClick mit all den personenbezogenen Daten tun, die sie über Bannerwerbung, Suchverhalten, Analyse der Gmail-Konten und dergleichen gewinnen, ist schlichtweg unbekannt.

Die Entscheidung für die 3,1 Milliarden Dollar schwere Übernahme durch den Internet-Konzern fiel mit vier zu eins Stimmen. Die Behörde betonte, sie habe keine juristische Handhabe, eine Fusion wegen Datenschutzbedenken zu untersagen.

Google-Dominanz bei Online-Werbung

Der Deal dürfte Google die Dominanz auf dem weltweiten Internet-Werbemarkt sichern. Schließlich verleibt sich eine Firma, die mehr als 70 Prozent Anteil am Weltmarkt mit suchebezogenen Inseraten hält, den weltgrößten Anbieter von Bannerwerbung ein.

Die Ausgaben für Online-Werbung sollen heuer weltweit auf 21,4 Milliarden Dollar steigen und damit erstmals die Radiowerbung [20,5 Mrd. Dollar]überholen. Bis 2011 soll der Online-Werbemarkt sich nahezu verdoppeln und dann 42 Milliarden Dollar schwer sein, so die Prognose des Marktforschungsunternehmens eMarketer.

Im vergangenen Jahr sind nnerhalb von wenigen Monaten so gut wie alle führenden Unternehmen im Bereich Internet-Werbung von vielfach größeren Firmen übernommen worden.

Weitere Prüfung in der EU

Der Merger muss nun aber auch noch von der EU-Kartellbehörde durchgewunken werden. Vorher will Google den Deal laut eigenen Angaben nicht abschließen.

Die EU-Kommission will am 2. April 2008 über die marktwirtschaftlichen Implikationen der Übernahme von DoubleClick durch Google entscheiden. Zusätzlich wurde Google nun aber auch vom Ausschuss für Bürgerrechte des EU-Parlaments zu einem Datenschutz-Hearing im Jänner vorgeladen.

Google-Chef Eric Schmidt hatte sich zuvor darüber enttäuscht gezeigt, dass die EU-Kommission die DoubleClick-Übernahme genauer untersuchen will.

(futurezone | AP | Reuters)