17.08.2004

RASINGER

"TA-Verkauf ist Ende der Wiener Börse"

Der Interessenverband der österreichischen Kleinanleger [IVA] übt Kritik an einem möglichen Komplettverkauf der Telekom Austria [TA] an die schweizerische Swisscom.

IVA-Chef Wilhelm Rasinger sprach von einer "Verscherbelungsaktion". Mittel- bis langfristig würde ein Abgang der TA vom Kapitalmarkt "das Ende der Rechtfertigung eines eigenständigen Börseplatz Wien" bedeuten, so Rasinger.

Von einer Privatisierung, meint der Kleinaktionärsvertreter, könne beim Verkauf an die Swisscom keine Rede sein, zumal der Schweizer Bund immer noch 62,7 Prozent an der Swisscom hält.

Rasinger ist der Überzeugung, dass eine "Stand Alone"-Variante für die TA "nach wie vor möglich und sinnvoll" wäre. Der kolportierte Verkaufspreis von 15 bis 16 Euro je Aktie würde mittelfristig auch bei einem Alleingang der TA erreicht werden, meint er.

TA-Aktie überspringt 14-Euro-Marke

Die TA-Aktie hat vor dem Hintergrund der Spekulationen am Dienstagvormittag nach Börsenbeginn erstmals kurzfristig die 14 Euro-Marke durchbrochen.

Gegen 11 Uhr notierte die Aktie bei 14,02 Euro und damit erneut 1,74 Prozent im Plus. Am Vortag hatte das TA-Papier bereits um fast sieben Prozent zugelegt. Hoch waren am Dienstag erneut auch die Börsenumsätze: Allein in den ersten beiden Stunden haben 1,65 Mio. TA-Aktien den Besitzer gewechselt.

Rasinger forderte eine Stellungnahme zu den aktuellen Gerüchten von der ÖIAG rund um das kolportierte Treffen zwischen Finanzminister Karl-Heinz Grasser und dessen Schweizer Amtskollege Hans-Rudolf Merz.

Entsprechend hatte sich auch schon der Vertreter der Post-Gewerkschaft geäußert.