17.08.2004

ANALYSTEN

Swisscom profitiert von TA-Übernahme

Von einer Übernahme der Telekom Austria [TA] durch die Swisscom würden vor allem die Schweizer profitieren, meint der Erste Bank-Analyst Günther Artner.

Artner räumt ein, dass die TA für ihre Expansion [mit Fokus auf Südosteuropa] nicht auf das Kapital der Schweizer angewiesen sei und zusätzliche Mittel für die Osteuropaexpansion auch über Kapitalerhöhungen lukrieren könnte.

Die Swisscom, die über zu viel Kapital verfüge und bei ihrer Expansion bisher wenig Erfolg gehabt habe, könnte hingegen aus dem Know-How der TA großen Nutzen ziehen, so der Erste Bank-Analyst.

Auch für Claudia Vince-Bsteh von der Raiffeisen Centrobank [RCB] profitiert in erste Linie der Investor. Sie sieht aber eine "Win-Win-Situation", auch die TA könnte unter Umständen mit den Mitteln der Swisscom Projekte realisieren, die alleine durch eine Kapitalerhöhung nicht finanzierbar wären.

Synergien aus Partnerschaft

Weil die Swisscom anders als etwa die Deutsche Telekom auf den Märkten der TA nicht aktiv sei, gebe es zweifellos Synergien. "Wenn man einen strategischen Partner für die Telekom Austria sucht, dann ist die Swisscom sicher die erste, an die man denkt", meint die Analystin.

In Händlerkreisen kann man einem Verkauf an die Swisscom durchaus etwas abgewinnen. Sie fürchten eine feindliche Übernahme der TA bei einer weiteren Privatisierung über die Börse.

Verkauft die ÖIAG, wie bereits beschlossen, heuer noch 17 Prozent der TA, lägen bereits fast 75 Prozent der TA in Streubesitz. Während die ÖIAG jetzt noch die Verkaufsbedingungen mitgestalten könne, sei nach dem weiteren Verkauf von 17 Prozent jedem Interessenten Tür und Tor geöffnet, heißt es.