ÖIAG bestätigt Swisscom-Gespräche
Nach monatelangen Spekulationen über einen bevorstehenden Verkauf der Telekom Austria [TA] an die Swisscom hat die Staatsholding ÖIAG nun Gespräche mit den Schweizern bestätigt.
Die ÖIAG prüfe derzeit zwei Varianten: Auf der einen Seite den vom Aufsichtsrat bereits grundsätzlich genehmigten Verkaufs eines 17 Prozent-Anteils über die Börse, zum anderen "eine industrielle Lösung gemeinsam mit einem strategischen Partner".
Diesbezüglich seien Gespräche mit der Swisscom AG geführt worden, erklärte ÖIAG-Aufsichtsratspräsident Alfred Heinzel am späten Dienstagnachmittag in einer schriftlichen Stellungnahme.
Erfahrungen der TA bei Expansion nutzen
Analysten zufolge würden von einer Übernahme der Telekom Austria
durch die Swisscom vor allem die Schweizer profitieren. Die
Swisscom, die über zu viel Kapital verfüge und bei ihrer Expansion
bisher wenig Erfolg gehabt habe, könnte aus dem Know-How der TA
großen Nutzen ziehen.
Aufsichtsratssitzung kommenden Sonntag
Bei der überraschend einberufenen Aufsichtsratssitzung kommenden Sonntag solle das Kontrollgremium "über die Grundzüge einer allfälligen strategischen Lösung mit Swisscom sowie über den aktuellen Stand der Evaluierung der beiden Optionen" informiert werden.
Details könne die ÖIAG davor nicht nennen, so Heinzel.
Generell betonte der Aufsichtsratsvorsitzende der Staatsholding, dass sich die ÖIAG an die Vorgaben des Privatisierungsauftrags halte und "die Wahrung österreichischer Interessen in jedem Fall die Leitlinie aller Entscheidungen der ÖIAG" sein werde.