17.08.2004

FUSION

Swisscom will TA komplett übernehmen

Bei den Verhandlungen um einen Verkauf der Telekom Austria [TA] an die Schweizer Swisscom geht es nicht nur um 17 Prozent der TA, sondern um eine "Zusammenführung" beider Unternehmen. Das steht jetzt fest.

Die Swisscom hat am Dienstagabend Gespräche mit der ÖIAG "über die Zusammenführung der Telekommunikationsunternehmen Swisscom und Telekom Austria" offiziell bestätigt.

Wie das neue "gemeinsame Unternehmen" Swisscom/Telekom Austria konkret aussehen soll, wird dem Vernehmen nach aber noch verhandelt.

Gemeinsam hätten Swisscom und TA europaweit fast 17 Millionen Kunden, der gemeinsame Umsatz würde auf Basis 2003 bei etwa 13,5 Mrd. Euro liegen.

Preis kein Thema mehr

Wie aus Eigentümerkreisen der Telekom Austria verlautet, sollen die Gespräche bereits weit fortgeschritten sein.

Der Preis etwa sei mittlerweile kein Thema mehr. Er soll aber unter den kolportierten 16 Euro je TA-Aktie liegen, hieß es sowohl aus Wien als auch aus der Schweiz.

Eine Lösung soll es auch schon zur Rettung des Börseplatz Wien geben. Wie dieser aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Börse-Vorstand Stefan Zapotocky war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Laut den österreichischen Quellen soll es in den Verhandlungen mit der Swisscom nun "um viele komplexe Details gehen". "Bei jeden Verhandlungen in diesem Ausmaß" sei dies üblich, hieß es.

Zeitpunkt des Abschlusses unklar

Wann man einen Abschluss erzielen werde, sei noch unklar. Die Vorgaben aus dem Privatisierungsauftrag - unter anderem Forschung und Entwicklung in Österreich zu halten - würden aber durch die angepeilte "Konstruktion" in jedem Fall erfüllt.

Die Swisscom erklärte am Dienstagabend nur knapp: "Eine Entscheidung betreffend des Erwerbs von Aktien oder die Unterbreitung eines Angebotes an die Aktionäre der Telekom Austria wurde bisher nicht getroffen".

Auch sei noch unklar, ob der Schweizer Bundesrat einem Zusammenschluss mit der Telekom Austria zustimmen müsse. Dies werde unter anderem davon abhängen, wie das neue Gemeinschaftsunternehmen tatsächlich aussehen soll.