Neuregelung für deutschen DSL-Markt

Auftragsstau
21.12.2007

Die Deutsche Telekom [DT] muss auf Druck der Wettbewerber nun mehr DSL-Zugänge im Monat bereitstellen.

Die Bundesnetzagentur stimmte einer Neuregelung für die Vermietung der Teilnehmeranschlussleitung [TAL] an die DT-Konkurrenten zu, teilte die Behörde am Freitag mit. Die TAL, auch "letzte Meile" genannt, wird von der DT gestellt und ist der direkte Zugang zum Kunden.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach DSL-Anschlüssen kam es zuletzt zu massiven Verzögerungen, was auch mit der bisherigen Regelung zusammenhing.

Pönalezahlungen für beide Seiten

Die DT muss nun mit bis zu einer Million deutlich mehr DSL-Zugänge im Monat für die Konkurrenten bereitstellen als bisher.

Sollten die Vorgaben nicht erfüllt werden, erhalten die betroffenen Konkurrenten von der DT knapp vier Euro pro Tag und Anschluss. Im Gegenzug steht der DT eine Entschädigung zu, sollten die Wettbewerber ihren zuvor beantragten TAL-Bedarf nicht abrufen.

Der Engpass bei der DT entwickelte sich zu einem Hemmschuh für den boomende Breitbandmarkt. In diesem Jahr steigt die Zahl der DSL-Neukunden um über vier Millionen und damit auf einen neuen Höchststand.

Nach der alten Regelung musste die DT bisher nur eine TAL-Menge bearbeiten, die sich am Bedarf der letzten Monate orientierte. Da die Nachfrage schneller als die vereinbarten Quoten stieg, blieben viele Aufträge unbearbeitet.

"Das sind gute Nachrichten für die über 100.000 DSL-Kunden, die derzeit in der Telekom-Warteschleife hängen", sagte Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM, in dem die alternativen deutschen Telekombetreiber zusammengeschlossen sind.

Die Deutsche Telekom will die Änderungen prüfen. "Positiv werten wir aber, dass auch die Wettbewerber durch Vertragsstrafen zu einer besseren Einhaltung der Planung verpflichtet werden", so ein Konzernsprecher.

(dpa)