19.08.2004

ÖIAG VERRÄT

Details des geplatzten TA-Swisscom-Deals

Rund eine Woche lang wurde heftig spekuliert, nach dem Scheitern ist es nun offiziell:

Nach Abbruch der Gespräche mit der Swisscom hat ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis die Details des Projekts "Anna Scott Thomas" ["Anna" für ÖIAG, "Scott" für Swisscom und "Thomas" für Telekom Austria] offen gelegt.

Wie schon das "Format" und auch die "Presse" berichteten, sollte aus der Fusion der siebentgrößte Telefonkonzern Europas, die "Swisscom Telekom Austria Gruppe", entstehen.

Für 25,2 Prozent der TA hätte die ÖIAG 11 Prozent an der neuen Holding erhalten, durch einen zusätzlichen Syndikatsvertrag hätte dieser Anteil wie eine Sperrminorität gewirkt.

Kaufpreis von 15,45 Euro je Aktie

Headquarter und Kompetenzzentrum für die Osteuropa-Expansion wären damit in Wien gehalten und die österreichischen Arbeitsplätze auf diese Weise gesichert worden, meinte Michaelis.

Nach dem Erwerb des ÖIAG-Viertels hätte die Swisscom ein Übernahmeangebot für die Telekom Austria gelegt.

Die ÖIAG hätte dabei - für einen kolportierten Kaufpreis von rund 15,45 Euro je Aktie, den Michaelis indirekt bestätigte - ihren restlichen 17-Prozent-Anteil abgestoßen und in Summe rund 1,3 Mrd. Euro eingenommen.

Listing in Wien

Unterm Strich hätte die Swisscom damit zunächst nur 75 bis 80 Prozent an der TA erwerben sollen, der Rest der TA hätte zumindest für die nächsten zwei Jahre weiter an der Wiener Börse notiert.

Außerdem hätte auch die neue "Swisscom Telekom Austria Gruppe" neben Zürich und New York ein zusätzliches Listing in Wien erhalten, sah das Modell im Hinblick auf den Wiener Börseplatz vor.