19.08.2004

TA-VERKAUF

ÖIAG verkauft nun 17 Prozent über Börse

Die Staatsholding ÖIAG wird nach dem Scheitern der Verkaufsgespräche über die Telekom Austria mit der Swisscom nun, wie ursprünglich geplant, zunächst 17 Prozent an den TA-Aktien über die Börse verkaufen.

"Dazu muss der richtige Zeitpunkt aber sehr sorgfältig gewählt werden", sagte ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis.

Verhandlungen über ein Zusammengehen mit dem Schweizer Telekom-Konzern gebe es jedenfalls definitiv keine mehr: "Diese Gespräche sind beendet."

Auch Swisscom-Chef Jens Alder bestätigte:

"Das ist das Ende der Swisscom-Telekom-Austria-Saga."

Alder zeigte sich über den Abbruch der Gespräche enttäuscht: "Da arbeitest du zwei Jahre und dann kommt nichts dabei raus."

Swisscom: "Verpasste Chance"

Der Abbruch der Verhandlungen ist laut Michaelis am Donnerstag in der Früh in Wien entschieden worden, da noch zu viele Punkte offen gewesen wären.

Die Swisscom sah in den Vertragsverhandlungen selbst keine Schwierigkeiten. 95 Prozent seien bereits ausverhandelt gewesen, die verbleibenden fünf Prozent hätten laut Alder "keine wesentlichen Veränderungen mehr ergeben".

Während Heinzel, Michaelis und Sundt den Grund des Scheiterns nicht alleine auf der politischen Ebene sahen, führt der Swisscom-Chef dies allein auf eine "politische Entscheidung" zurück. "Das ist meine Interpretation", so Alder.

Unterm Strich ist Alder "überzeugt, dass TA und Swisscom sich auch getrennt gut weiterentwickeln werden". In dem Scheitern der Gespräche sehe er mehr eine "verpasste Option oder Chance, als ein fundamentales Problem".

Künftige Partnerschaft möglich

Für die Zukunft schließt die ÖIAG für die TA eine strategische Partnerschaft mit einem anderen Konkurrenten als der Swisscom nicht aus.

Für eine mögliche strategische Partnerschaft, "bei der sich der strategische Partner mit einer Minderheitsbeteiligung begnügen würde", sieht TA-Generaldirektor Sundt allerdings "derzeit keinen Interessenten".

Finanzminister Karl-Heinz Grasser führt den geplatzten Deal auf "eine ganze Reihe von harten österreichischen Bedingungen" zurück, über die "die Schweizer nicht drüberspringen" konnten. Vor allem sei es um ausreichenden Einfluss Österreichs gegangen.

Zu den Bedingungen zählte demnach der Privatisierungsauftrag der Bundesregierung, der das heimische Interesse bei Privatisierungen definiere.