Microsoft mag Republikaner
Microsoft hat sich in den letzten Jahren zu einem großzügigen Unterstützer der politischen Parteien in den USA entwickelt.
Untersuchungen des "Center for Responsive Politics" zufolge kommen sowohl Demokraten als auch Republikaner in den Genuss finanzieller Zuwendungen von Seiten des Software-Herstellers.
Dabei stehen die Republikaner deutlich stärker in der Gunst von Microsoft und seinen Angestellten als die Demokraten.
Im vergangenen Jahr spendete Microsoft 727.850 Dollar für die Kampagnen der Parteien. 53 Prozent davon landeten in den Töpfen der Republikaner, die restlichen 47 Prozent sackten die Demokraten ein. Deutlicher zeigte sich die Präferenz des Unternehmens in der Verteilung vor zwei Jahren, als die Republikaner mit 629.816 Dollar [81%] und die Demokraten mit 145.000 Dollar [19%] bedient wurden.
Center for Responsive PoliticsAuch in den laufenden Vorwahlen zur Präsidentschaft ziehen die Microsoft-Angestellten den Republikaner George Bush dem Demokraten Al Gore vor. Bush hat bislang fast doppelt so viel an Wahlkampfspenden erhalten wie sein künftiger Gegner.
Der Ausgang der nächsten Präsidentschaftswahl in den USA könnte den Fortgang des Kartellprozesses gegen Microsoft entscheidend beeinflussen. George W. Bush hat bereits angedeutet, dass er dem Unternehmen gegenüber eine freundlichere Gangart an den Tag legen würde.
Schon 1982 entschied ein Wechsel an der Spitze des Staates über den Ausgang eines Kartellverfahrens. Damals wurde das seit 1969 gegen IBM anhängige Verfahren von der neuen Regierung unter Ronald Reagan niedergeschlagen.
Die Ausgaben Microsofts für Lobbying haben sich, seit die Kartellklage gegen den Konzern eingebracht worden ist, angeblich vervierfacht. Sie sollen nun bei 4,66 Millionen Dollar liegen.