20.08.2004

GRASSER SAGT

ÖIAG soll 25 Prozent an Telekom behalten

Nach dem Scheitern des Verkaufs der Telekom Austria [TA] an die Schweizer Swisscom steht ein Komplettverkauf des österreichischen Telekomkonzerns vorerst nicht mehr zur Diskussion.

Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat am Freitag erklärt, man müsse "jetzt ein Signal der Sicherheit und Stabilität geben". Daher sollte man "klar machen, dass vorläufig die Republik über die ÖIAG mit 25 Prozent plus einer Aktie an der Telekom Austria beteiligt bleiben sollte", verkündete Grasser im "Ö1 Morgenjournal". des ORF-Radio.

Eine Abkehr vom Privatisierungsauftrag, der eine Privatisierung der Telekom zu bis zu 100 Prozent vorschreibt, sieht Grasser darin "überhaupt nicht".

Man müsse nur "sehr, sehr gut überlegen, was man mit den restlichen 25 Prozent plus eins macht. Die sichern jetzt den österreichischen Einfluss", meint er.

"Abkühlphase" vor nächstem Schritt

Dass die Regierung "lieber zu 100 Prozent privatisieren" würde, sei klar. Da müsse man aber "dann sehen, findet man einen geeigneten strategischen Partner oder nicht", so der Finanzminister.

Derzeit hält die ÖIAG noch 42,2 Prozent an der TA [ohne Wandelanleihe]. Der nächste Schritt wird laut Grasser vom ÖIAG-Aufsichtsrat entschieden. Der hat angeblich noch vor den Verhandlungen mit der Swisscom beschlossen, dass weitere 17 Prozent der TA über die Börse verkauft werden sollten.

Diesen Beschluss will die ÖIAG wie berichtet jetzt wieder aufgreifen, der Zeitpunkt für die Transaktion ist noch unklar. Grasser meint, dass "es zunächst sicher noch eine Abkühlphase brauchen wird, wo die Märkte sich nach dieser Information beruhigen können."