20.08.2004

POST SWISSCOM

Telekom-Aktie weiter im Sinkflug

Auch am zweiten Tag nach dem Scheitern des Swisscom-Deals und einem Tagesverlust von 20 Prozent gestern fällt die TA-Aktie weiter.

Heute Nachmittag notierte das Papier nur noch haarscharf über der Marke von elf Euro, die neuerlichen Kursverluste gegenüber dem desaströsen Vortag betrugen zeitweise 3,5 Prozent.

Anders als Finanzminister Karl-Heinz Grasser heute im Ö1-Morgenjournal erklärt hatte, wurde durch die missglückte Aktion sehr wohl ein realer Verlust von einer geschätzten Million Euro ausgelöst, um den nun Schuldzuweisungen kursieren.

Durch die verspätete Handelsaussetzung von TA- Aktien gestern nach dem Bekanntwerden des geplatzten Swisscom-Deals sind Kursverluste von mehr als einer Mio. Euro entstanden.

Während die Verkäufer vor der Handelsaussetzung über den geplatzten Deal bereits informiert waren, wurden noch viele Kaufaufträge erfüllt, die vor Bekanntwerden des Scheiterns gestellt worden waren.

"Aneinanderreihung von Peinlichkeiten"

"Das passt zu dieser verunglückten Aktion", sagte Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger, der den geplatzten Verkauf der TA an die Swisscom als eine "Aneinanderreihung von Peinlichkeiten" bezeichnete.

Seiner Ansicht nach hätte am Donnerstag noch vor Börsenstart eine Handelsaussetzung beantragt werden sollen, da eine wichtige Entscheidung über die Zukunft der TA anstehe. "Für mich ist das eindeutig der ÖIAG zuzurechnen. Den Herrschaften fehlt einfach das Gefühl für den Kapitalmarkt", meint Rasinger.

Auch die Reaktionen der Opposition sind laut Rasinger Glieder in der Kette der Peinlichkeiten. Die SPÖ-Forderung nach einer Volksabstimmung über weitere Privatisierungen zum Beispiel sei "völlig deplatziert".

Nach den ersten Agenturmeldungen gestern Mittag war der Kurs vom vorherigen Niveau von über 14,00 Euro auf 13,37 Euro abgesackt, ehe eine automatische Volatilitätsunterbrechung den laufenden Handel stoppte.