23.08.2004

10,86 EURO

TA-Aktie rutscht noch weiter ab

Nach den Tumulten der letzten Woche scheint sich die Aktie der Telekom Austria [TA] wieder erholt zu haben.

Die TA ging nach dem Kursdebakel der Vorwoche um 1,09 Prozent fester mit 11,14 Euro in den Handel. Im Lauf des Tages gab die Aktie 1,45 Prozent nach auf 10,86. Morgen wird die TA die Geschäftszahlen für das letzte Quartal vorlegen.

In einem freundlichen europäischen Börsenumfeld war auch der Wiener Aktienmarkt mit Gewinnen gestartet. Die Performance des stark gehandelten Telekom-Papiers litt darunter, dass vor allem US-Anleger noch über Gebühr abstießen. In Folge konnte auch der ATX mit dem allgemeinen Höhenflug nicht mithalten und schloss fast unverändert [plus 0,12 Prozent]

Betandwin.com gewannen 7,07 Prozent auf 21,95 Euro, nachdem sie in der Vorwoche jeden Tag in der Verlustzone geschlossen hatten. "Die holen jetzt einiges auf", sagte ein Teilnehmer und verwies auf den Verfall zahlreicher Optionsschein-Serien am Freitag.

Weiterer Verkauf kommt später

Die nunmehrige Platzierung der 17 Prozent TA-Anteile der ÖIAG an der Börse wird angesichts des aktuellen Kurses wohl nicht so schnell stattfinden. "Dazu muss der richtige Zeitpunkt sehr sorgfältig gewählt werden", meinte ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis letzte Woche.

Bank-Austria-Creditanstalt-Chefanalyst Alfred Reisenberger rechnet mit der Platzierung nicht mehr im laufenden Jahr. "Ich glaube, dass man ein bisschen Gras über die Sache wird wachsen lassen müssen", so Reisenberger.

Die BA-CA hatte vor dem Bekanntwerden der Übenahmeverhandlungen ihre Anlageempfehlung für die Aktien der TA von "Buy" auf "Hold" zurückgenommen.

Die Abstufung wurde Reisenberger vor allem mit dem Erreichen des bisherigen Kursziels von 13,20 Euro sowie dem seiner Meinung nach zu geringen Steigerungspotenzial der Aktie begründet. Am neuen Kursziel von 14 hält Reisenberger aber auch nach dem gescheiterten Deal fest.

"Konsolidierung" angesagt

Für Finanzminister Karl-Heinz Grasser steht ein Komplettverkauf des österreichischen Telekom-Konzerns vorerst nicht mehr zur Diskussion. Der Privatisierungsauftrag für zu 100 Prozent der Telekom Austria bleibe aber aufrecht.

Am Montagnachmittag wollte sich Grasser aber nicht auf Details zur Privatisierungs-Strategie einlassen. Der ÖIAG-Aufsichtsrat tage im September. Vorläufig sei "Konsolidierung" angesagt, meinte Grasser. Die Schuld für die geplatzte Fusion mit der Swisscom wies Grasser dem Schweizer Partner zu.

Als die Swisscom ihr Fusionsinteresse bekundet habe, sei er davon ausgegangen, dass diese Vorgangsweise seitens der Schweiz unterstützt werde und es nur noch um die Befassung der österreichischen Organe gehe.

Schließlich habe sich aber heraus gestellt, dass der Verwaltungsrat der Swisscom und der Schweizer Bundesrat nicht hinter dem Vorstandsvorsitzenden des Konzerns gestanden seien.