TA übertrifft Analysten-Erwartungen
Der börsennotierte österreichische Telekom-Konzern Telekom Austria [TA], dessen Fusion mit der Schweizer Swisscom zuletzt gescheitert ist, hat im ersten Halbjahr 2004 ein leichtes Umsatz- und ein zweistelliges Ergebnisplus erzielt.
Der Nettogewinn stieg von Jänner bis Juni um 61,7 Prozent auf 106,4 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Umsätze erhöhten sich um 2,7 Prozent auf 1,985 Mrd. Euro.
Das Betriebsergebnis habe vom "Turn-around" im Festnetzbereich und von einem leichten Anstieg im Mobilfunkbereich profitiert und sei auf Gruppenebene um 19,0 Prozent auf 243,0 Mio. Euro gestiegen.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen [bereinigtes EBITDA] stieg auf Gruppenebene um 3,6 Prozent auf 807,4 Mio. Euro.
Den geplatzten Swisscom-Deal kommentierte Sundt anlässlich einer Pressekonferenz als "schwarze Wole, die über unserem Haus hängt". Die TA würde jedoch "auch ohne Swisscom" stark bleiben.
Verdacht auf Insiderhandel
Die Geschehnisse an der Wiener Börse rund um das Platzen des
Telekom-Austria-Swisscom-Deals haben die Finanzmarktaufsicht [FMA]
alarmiert, berichtet die "Presse". "Wir nehmen routinemäßig jede
größere Kursauffälligkeit unter die Lupe - also auch diese", zitiert
das Blatt FMA-Sprecher Klaus Grubelnik. Beobachter gehen laut
Bericht davon aus, dass die FMA die Vorgänge genau unter die Lupe
nehme, weil der Verdacht auf Insiderhandel nicht von der Hand zu
weisen sei.
Reduktion der Nettoschulden
Im zweiten Quartal 2004 stieg der Umsatz der TA-Gruppe um 3,1 Prozent auf 995,6 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 30 Prozent auf 107,0 Mio. Euro, das bereinigte EBITDA wuchs um 4,5 Prozent auf 390,7 Mio. Euro. Der Nettogewinn erhöhte sich um 26,1 Prozent auf 35,7 Mio. Euro.
Im Festnetzbereich hätten vor allem das anhaltende Breitbandwachstum und die weitere Stabilisierung des Sprachgeschäfts zur positiven Umsatzentwicklung beigetragen, so TA-Vorstandsvorsitzender Heinz Sundt.
Niedrigere Anlagenzugänge, die im 2. Quartal 2004 um 10,4 Prozent auf 120,4 Mio. Euro zurückgingen, hätten per Ende Juni 2004 gegenüber Ende Dezember 2003 zu einer weiteren Reduktion der Nettoverschuldung auf 2,372 Mrd. Euro geführt, hieß es weiter.
Im Mobilfunk-Segment seien die Auslandstöchter der mobilkom austria - zur Gruppe gehören Handytöchter in Kroatien, Slowenien und Liechtenstein - "für das weitere, wenn auch langsamere Wachstum" hauptverantwortlich gewesen.
Prognosen bestätigt
"Insgesamt können wir unsere Prognosen für das Jahr 2004
bestätigen, denn auch das zweite Quartal hat unseren Erwartungen
entsprochen", kommentierte Sundt die Ergebnisse. Das Ergebnis im
zweiten Quartal zeige den "Fokus auf Ertragskraft und die Steigerung
des Cash-Flow".
Ergebnis für mobilkom austria
Die Kundenzahl stieg um 3,4 Prozent auf 3,17 Millionen gegenüber Ende Juni 2003. Steigender Wettbewerb führte zu einer Reduktion des Marktanteils per Ende Juni 2004 auf 42,3 Prozent gegenüber 43,5 Prozent per Ende Juni 2003. Die Mobilfunkpenetrationsrate betrug in Österreich per Ende Juni 2004 91,8 Prozent.
Die monatlichen durchschnittlichen Umsatzerlöse pro Kunden [ARPU] fielen im zweiten Quartal um 1,9 Prozent auf 36,8 Euro. Diese rückläufige Entwicklung ist auf eine leichte Verringerung der durchschnittlichen Zahl der Gesprächsminuten pro Kunden um 0,2 Prozent auf 121,9 Minuten sowie auf Preissenkungen als Folge des steigenden Wettbewerbs zurückzuführen.
Das Betriebsergebnis fiel um 9,1 Prozent auf 76 Mio. Euro. Der Anstieg des Abschreibungsaufwandes um 6,8 Prozent ist in erster Linie auf Netzwerkinvestitionen sowie auf den Beginn der Abschreibung der UMTS-Lizenz im Mai 2003 zurückzuführen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen [bereinigtes EBITDA] fiel im zweiten Quartal um 2,5 Prozent auf 138,7 Mio. Euro.