30.08.2004

HINTERGRUND

Das neue Flugdaten-System der USA

Nach dem Aus für CAPPS II [Computer Assisted Passenger Prescreening System II] setzen die Behörden des US-Heimatschutzministeriums auf eine andere Form der Datenflüsse.

Die in CAPPS II geplante, direkte Vernetzung von Firmen-Datenbanken - Fluglinien, Adressbuchverlage, Business-Datenbanken etc. - mit den Datenbanken von FBI und der gesamten "Intelligence Community" war der Industrie letztendlich nicht geheuer.

Das aktuell im Gebrauch befindliche CAPPS-System zur automatisierten Identifikation und Bewertung der potenziellen Gefährlichkeit von Passagieren hat soviel Chaos produziert, dass jede Weiterentwicklung noch Schlimmeres befürchten lassen musste.

Das neue System trägt mit "Secure Flight" einen weniger offensiven Namen, einige der ursprünglich geplanten, direkten Datenflüsse werden nun durch die Behörde für Transportsicherheit [Transport Security Administration TSA] durchgeschleift.

Alarmstufe abwechselnd

Das durch das momentan gültige CAPPS-System regelmäßig ausgelöste Chaos, wenn die Administration Bush am Parameter "Alarmstufe" gedreht hatte, soll dadurch beendet werden.

In ihrer Funktion als "Middleware" stellt die Transportbehörde TSA selbst die Abfragen an alle anderen Rechenzentren. Für die Fluglinien wird aus diesen Informationen eine eigene Datenbank gefertigt.

Damit soll nicht nur die durch CAPPS produzierte, enorme Zahl von falschen Treffern ["False Positives"], die zu Flugverboten für zigtausende Passagiere geführt hat, verringert werden. Auch ein anderer Datenfluss, der wiederum den Nachrichtendiensten gar nicht geheuer war wird damit abgestellt.

Durch die direkte Vernetzung in CAPPS fließen auch als "intern" [classified] eingestufte Informationen der Behörden direkt an das Personal der Airlines.

Das Ende von Capps II

Mitte Juli hatte US-Heimatschutzminister Tom Ridge die Frage des Status' von CAPPS II mit einer Geste des Abstechens beantwortet.