Zeitplan für Satelliten-Navigation Galileo
Das europäischen Satelliten-Navigationsystem Galileo näherte sich der entscheidenden Phase.
Bis zum 1. September haben die drei verbliebenen Konsortien rund um Alcatel, EADS und Eutelsat Zeit, um ihre überarbeiteten Bewerbungen für den kommerziellen Betrieb einzureichen.
Bis zum Jahresende werde dann entschieden, welches Konsortium den Zuschlag erhalte, sagte der Technische Direktor von Galileo Joint Undertaking, Jörn Tjaden am Montag.
Funktionsfähig wird Galileo allerdings frühestens 2009 sein und damit ein Jahr später als geplant. "Alle Galileo-Satelliten werden nicht am 31. Dezember 2008 am Himmel hängen", meinte Tjaden.
Das Jahr 2005 sei für die Vertragsverhandlungen vorgesehen. Ende 2005 könne der erste Galileo-Testsatellit gestartet werden.
Nach Tjadens Angaben werden sich die Kosten für die vierjährige Planungs- und Entwicklungsphase des neuen Systems auf 1,2 Milliarden Euro belaufen. Dazu kommen weitere 2,3 Milliarden Euro für die zweijährige Einführungsphase.
Kooperation zwischen Galileo und GPSEigenes Gründerzentrum
Galileo wird für einen weltweiten Betrieb auf den Daten von 30 Satelliten aufbauen, die nach aktueller Planung in den Jahren 2008 und 2009 ins Weltall geschossen werden. Für den jährlichen Betrieb sind nach Angaben von Galileo Joint Undertaking weitere 220 Millionen Euro notwendig.
Der Technische Direktor der ESA, Gaele Winters, sagte, ein Gründerzentrum für Galileo-Anwendungen könne insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen zu Gute kommen.
Dieses Zentrum könne auf dem Gelände des ESA-Raumkontrollzentrums [ESOC] in Darmstadt oder in dessen unmittelbarer Nähe entstehen. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von ESA, hessischer Landesregierung, Industrie und Universitäten könne in den folgenden Monaten eine Machbarkeitsstudie erstellen.