Dicom will TopCall komplett übernehmen
Der britische IT-Dienstleister Dicom will den Wiener börsenotierten IT-Anbieter TopCall übernehmen.
Dem Übernahmeangebot zufolge sei eine Komplettübernahme geplant, die Mindestanteil für ein Zustandekommen des Deals sei ein Erwerb von mindestens 75 Prozent bei einem Preis von vier Euro pro Aktie nötig, sagte TopCall-Chef Herbert Blieberger am Dienstag
Bei einem Anteil von über 90 Prozent würde TopCall von der Wiener Börse verschwinden. Erhalten bleiben sollen alle Arbeitsplätze sowie das Managementteam. An den Zielen für 2004 - ein Halten der Ergebnisse von 2003 - wird weiter festgehalten.
Topcall wird laut Blieberger eine eigene Business-Unit der Dicom, die Marke bleibe jedoch erhalten. Ziel der Übernahme sei es, die Synergien auf beiden Seiten zu nutzen. So sei Topcall der Experte für den IT-Workflow im Bereich SMS und Fax, während Dicom auf die Automatisierung von digitalisierten Papier-Management spezialisiert sei.
Zuletzt versuchte der Wiener Softwarehersteller Brain Force seinen Konkurrenten TopCall um jeden Preis zu übernehmen, scheiterte jedoch.
Brain Force will Topcall unbedingtTransaktion im November
Laut TopCall stehen die Chancen für eine Übernahme "gut", die wesentlichen Aktionäre wären jedenfalls bereit, für vier Euro zu verkaufen.
Den niedrigsten Aktienkurs musste TopCall rund um die Anschläge in den USA im Jahr 2001 mit 1,20 Euro verkraften, der Höchstkurs wurde heuer mit 3,80 Euro erreicht.
Wie Brain Force auf das Übernahmeangebot reagieren werde, lasse sich derzeit nicht abschätzen, so Blieberger. Nachdem aber Brain Force zuvor einen 8,5 Prozent-Anteil um weniger als vier Euro erworben habe, "wäre ein Verkauf ein guter Schnitt für Brain Force", so TopCall-Finanzchef Christoph Stockert.
Die Auszahlung erfolgt in bar. Gemäß Dicom-Angebot wird der Wert von TopCall auf 40,5 Mio. Euro veranschlagt.