Hochauflösende Videos in Eigenregie

08.01.2008

Bei Camcordern steht ein hochauflösender Generationenwechsel an. Mit den neuen High-Definition-Kameras können Hobbyfilmer ihre Urlaubsvideos in Full-HD-Auflösung produzieren. Anlässlich der CES 2008 präsentieren die Hersteller reihum ihre neuesten Camcorder-Kollektionen.

Zum Jahresauftakt 2008 haben die Unterhaltungselektronik-Hersteller im Rahmen der Consumer Electronics Show [CES] in Las Vegas eine ganze Reihe von High-Definition-Videokameras vorgestellt.

HD-Fernseher und leistungsstarker PC

Unterschiedliche Speichermedien von MiniDV über DVD bis zu Festplatte und Speicherkarte erschweren dabei jedoch die Kaufentscheidung.

Zudem hat es nur dann Sinn, einen HD-Camcorder anzuschaffen, wenn daheim eine entsprechende Heimkino- und PC-Ausrüstung zur hochauflösenden Wiedergabe und digitalen Bearbeitung der Bilder bereitsteht. Bisher liefern einige wenige TV-Sender und die ebenfalls eher spärlich genutzten DVD-Nachfolger HD DVD und Blu-ray hochauflösende Fernsehbilder ins Wohnzimmer.

Speichervielfalt erschwert den Kauf

Der Klassiker unter den Videokamera-Speichermöglichkeiten ist das MiniDV-Band. Eine Kassette fasst dabei 60 bzw. 80 Minuten Filmmaterial und ist ab 1,50 Euro zu haben. Der Vorteil liegt neben den geringen Kosten in der langen Haltbarkeit der Kassetten.

Wer das Selbstgedrehte digital nachbearbeiten will, muss es jedoch erst einmal auf den Computer überspielen - das funktioniert nur in Echtzeit. Auch das Hin- und Herspulen dauert lange.

Die Mini-DVD mit acht Zentimeter Durchmesser als Camcorder-Speichermedium bietet den praktischen Vorteil, dass diese [zumindest theoretisch] auf jedem DVD-Player wiedergegeben werden kann. Praktisch ergeben sich hier durch die Fülle an unterschiedlichen Plus- und Minus-Rohlingen meist Komplikationen. Ein großer Nachteil liegt in der geringen Speicherkapazität: Auf einen Rohling passen in bester Qualität maximal 20 Minuten Film.

Flash-Speicher und Festplatten

Stark im Kommen sind Camcorder mit Flash-Speicher sowie Erweiterungsmöglichkeiten mit Speicherkarten. Der Vorteil liegt in der Robustheit des Mediums, der die Nutzung auch unter widrigen Bedingungen erlaubt. Derzeit noch nachteilig ist die begrenzte Kapazität der Festspeicher, die allerdings laufend erhöht wird.

Ebenfalls steigender Nachfrage erfreuen sich Geräte mit Festplattenspeicher. Festplatten-Camcorder punkten durch die schnelle Übertragung auf den PC, zudem wird kein Wechselmedium benötigt. Doch genau hier liegt auch der Haken, ist die Platte unterwegs voll, kann sie nur am PC geleert werden.

Aufzeichnung im AVCHD-Format

Die meisten Camcorder der neuesten Generation unterstützen das AVCHD-Videoformat [Advanced Video Codec High Definition]. Der Vorteil des platzsparenden Formats liegt in der hohen Speichereffizienz.

Sony im Hybrid-Fieber

Sony hat zum Jahreswechsel sechs hochauflösende Camcorder vorgestellt, die mit einer Datenrate von bis zu 16 MBit/s [Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln] aufzeichnen. Dabei dominiert der Hybrid-Gedanke, mehrere Speichermöglichkeiten werden in einem Gerät kombiniert.

Das HD-Modell HDR-UX19 verfügt über einen acht Gigabyte großen Flash-Speicher, zeichnet auch auf DVD [Dual-Layer werden unterstützt] auf und kann mit einem 16-Gigabyte-Sony-Memory-Stick aufgerüstet werden. Der Preis des Geräts mit 2,7 Zoll Display und vier Megapixeln liegt bei 1.000 Euro. Das Schwesternmodell HDR-UX9 kostet 900 Euro und zeichnet auf DVD oder Speicherkarte auf.

Das Topmodell der Festplatten-Camcorder ist der HDR-SR12 [1.500 Euro] und fasst 120 Gigabyte. Es verfügt wie das 60-GB-Modell HDR-SR11 [1.300 Euro] über ein 3,2 Zoll großes 16:9-LC-Display. Der HDR-SR10-Camcorder [1.000 Euro] ist mit 40-GB-Festplattenspeicher und 2,7-Zoll-Display ausgerüstet.

In der MiniDV-Klasse schickt Sony das Modell HDR-HC9 [1.200 Euro] ins Rennen.

Canon mit SD-Karten und MiniDV

Ab April sind die ersten Full-HD-Camcorder von Canon im Handel erhältlich.

Der HF10-Camcorder [1.300 Euro] verfügt über 16 GB internen Speicher und kann mit Speicherkarten SD/SDHC bestückt werden. Besonderes Zuckerl: Während der laufenden Videoaufzeichnung können Fotos geschossen und abgespeichert werden.

Das Modell HF100 [1.100 Euro] mit 2,7-Zoll-Breitbild-LC-Display speichert das Filmmaterial auf SD/SDHC-Karte.

Der HD-Camcorder HV30 [1.000 Euro] als Gegenspieler des Sony HDR-HC9 speichert Full HD 1080i im HDV-Format auf MiniDV-Band und kann mit einer MiniSD-Karte aufgerüstet werden.

Leichtgewicht von Panasonic

Panasonic hat mit dem HDC-SD9 ein High-Definition-Leichtgewicht mit nur 270 Gramm angekündigt. Das Gerät speichert sechs Stunden HD-Filmmaterial [1.920 x 1.080 Pixel bei 24 Bildern pro Sekunde] auf eine 16-GB-Speicherkarte und ist ab März für 800 Dollar erhältlich.

Das Modell HDC-HS9 verfügt über eine 60 GB fassende Festplatte [für bis zu 23 Stunden HD-Material] und kann zusätzlich mit SD- oder SDHC-Speicherkarten [erhältlich mit bis zu 32 GB] bestückt werden [1.100 Dollar].

Flash-Gerät von Samsung

Samsung hat mit dem SC-HMX20C einen Camcorder mit Touchscreen-Bedienung vorgestellt, der Full-HD auf Flash-Speicher aufnimmt.

Aufgezeichnet wird [nicht im AVCHD-System, sondern nach eigenem Samsung-Standard] auf den integrierten acht GB-Flash-Speicher [auf acht GB passen 90 Minuten Material in bester Qualität] plus SD-Card [SDHC/MMC] als Wechselspeichermedium.

(futurezone | Beate Zaussinger)