FCC nimmt BitTorrent-Blocking ins Visier
Die US-Regulierungsbehörde FCC hat Untersuchungen gegen den Breitbandanbeiter Comcast wegen der Behinderung des Peer-to-Peer-Verkehrs in seinen Netzen aufgenommen.
FCC-Chef Kevin J. Martin bestätigte laut "New York Times" die Aufnahme der Untersuchungen am Dienstag am Rande der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas.
Die FCC reagiert damit auf Beschwerden vom Oktober, in denen davon die Rede war, dass der Breitbandanbieter seine Kunden beim Tausch von Dateien mit dem Filesharing-Protokoll BitTorrent hindert.
Comcast bestritt damals, dass es den Peer-to-Peer-Verkehr in seinen Netzen blockiere. Eine Unternehmenssprecherin räumte jedoch ein, Technologien einzusetzen, die das "reibungslose Funktionieren seiner Netzwerkverbindungen für alle Kunden" gewährleisten sollen.
Das Unternehmen sehe der Untersuchung gelassen entgegen, hieß es am Mittwoch.
Nach Medienangaben kam bei Comcast ein Netzwerkmanagement-Tool der Firma Sandvine zum Einsatz, das zwar den Start von BitTorrent zulässt, jedoch die Nutzung des Filesharing-Programms einschränkt.
Debatte über Netzneutralität
Die Vorgangsweise des Internet-Anbieters hat in den USA die Debatte über die Netzneutralität neu entfacht.
Die Netzneutralität soll gewährleisten, dass die Daten aller Anbieter gleichberechtigt transportiert werden. Das Prinzip der Netzneutralität wird von großen US-Telekomkonzernen seit einigen Jahren in Frage gestellt.
Das Ergebnis der Untersuchung wird mit Spannung erwartet. Während die US-Telekoms das Regelwerk der FCC für ausreichend halten, um Eingriffe in die Netzneutralität zu verhindern, fordern Kritiker seit längerem eine gesetzliche Regelung ein, die Breitband-Provider dazu verpflichten soll, Inhalteanbietern ohne Unterschied und Diskriminierung ihre Leitungen zur Verfügung zu stellen.