Breitband-Initiative der IKT-Riesen
Elf der größten Industrieunternehmen der österreichischen Informations- und Kommunikationstechnologiebranche [IKT] haben sich zur "ARGE Breitband Austria" zusammengeschlossen.
Als Grund für die Zusammenarbeit sieht die Gruppe die Notwendigkeit einer rascheren Umsetzung der digitalen Informationsgesellschaft in Österreich, die nach Überzeugung der ARGE nur auf Basis einer noch umfassenderen Breitbandstrategie der Bundesregierung erfolgen kann.
Die auf Initiative von TA-Vorstand Rudolf Fischer gegründete Plattform repräsentiert neben der Telekom Austria auch Microsoft, Cisco, IBM, SAP, Siemens, Alcatel, UTA, UPC Telekabel, Kapsch und HP.
"Zahlreiche Indikatoren zeigen derzeit, dass Österreich im internationalen Vergleich ins Hintertreffen geraten ist", meint Fischer, ¿daher wird die ARGE Breitband Austria nach Vorbild von Ländern wie Großbritannien oder Finnland Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft als Grundlage für einen IKT-Masterplan ausarbeiten¿.
Breitband-Internet in jedem DorfÖsterreich hinkt nach
Österreich liegt zwar im Bereich E-Government im europäischen Spitzenfeld. Bei zahlreichen anderen Indikatoren ist im internationalen Vergleich jedoch ein deutlicher Rückfall festzustellen.
So nimmt Österreich beispielsweise bei den jährlichen IKT-Ausgaben pro Einwohner mit 1.600 Euro nur eine unterdurchschnittliche Position ein.
Zudem gestaltete sich das heimische Breitbandwachstum mit 37 Prozent im Jahr 2003 bei weitem nicht so dynamisch wie etwa in Schweden mit 74 Prozent oder in Großbritannien mit 120 Prozent.
Besorgniserregend sieht die ARGE darüber hinaus auch den Rückfall in der generellen Wettbewerbsfähigkeit. 2003 wurde Österreich im Ranking des World Economic Forum an die 17. Stelle zurückgereiht, im Teilbereich Technologie auf den 27. Platz.
Breitband für jedes Dorf
Die öffentliche Förderung für den Aufbau von Breitband-Internet
im ländlichen Raum steht. Das Infrastrukturministerium hat in
Abstimmung mit dem Finanzministerium eine entsprechende
Sonderrichtlinie für den Zeitraum 2003 bis 2005 erlassen.
60 Prozent Breitband bis 2006
Eine weitere Aufgabe sieht die Arbeitsgemeinschaft in der Bekämpfung des Digital Divide. Zwar beträgt der generelle Breitbandausbau in Österreich rund 80%, dennoch will man das Ziel einer flächendeckenden Anschlussmöglichkeit vor allem in geographisch benachteiligten Gebieten so rasch wie möglich erreicht werden.
Die ARGE Breitband Austria will durch die Erarbeitung von konkreten Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft sicherstellen, dass Österreich innerhalb der nächsten Jahre eine Top-3 Position in Europa bezüglich Ausbau und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie einnimmt.
Als Meilensteine auf dem Weg dorthin will der Industrie-Zusammenschluss erreichen, dass 60 Prozent der Haushalte bis 2006 und 75 Prozent der Haushalte bis 2008 einen Breitbandanschluss tatsächlich nutzen.