22.09.2004

"SECURE FLIGHT"

Testlauf für neues US-Flugdatensystem

Das neue System zur Überprüfung der Flugdaten in den USA geht in die Testphase.

Die Transportation Security Administration [TSA] will von den 77 US-Fluggesellschaften die Reservierungsdaten aller inländischen Flüge des Monats Juni anfordern, um diese für den Testlauf von "Secure Flight" zu verwenden.

Die Fluggesellschaften haben einen Monat Zeit, um gegen den geplanten Erlass anzufechten oder Änderungen vorzuschlagen. Die TSA gab aber zu verstehen, dass so oder so bis Ende Oktober ein derartiger Erlass verabschiedet werden wird.

Es sei ein wichtiger Moment in der Flugsicherung, so TSA-Chef David Stone. Ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen den Terror stehe damit vor der Fertigstellung. Das System soll nächstes Frühjahr in Betrieb gehen.

Live-Daten für Testlauf

Die TSA brauche Live-Daten, um den Test des Systems vollständig abschließen zu könne, so Justin Oberman von der Behörde, damit mögliche Fehler in der Technik und andere Hürden wie die Bereitstellung der Daten überprüft werden könnten.

Typischerweise enthalten die Daten Angaben über Namen, Abflugs- und Zielort, Flugzeit, Flugdauer, Sitzplatz, Reisebüro und Zahlungsweise für das Ticket. Sie können auch die Kreditkartennummer, Reiseplan, Adresse, Telefonnummer und Speisenbestellungen enthalten.

Die derzeit in Verwendung stehenden Datensysteme bei den Fluglinien sind in manchen Fällen bereits überholt und könnten mit dem neuen System jedoch nicht ausreichend kooperieren.

Die für ein reibungsloses Zusammenspiel notwendigen Änderungen müssen jedoch die Fluglinien selbst tragen, eine weitere finanzielle Belastung für die meist nicht sehr finanzstarken Firmen.

Zweifel an neuem System

Der Verband der Fluggesellschaften, die Air Transport Association, prüft noch die Einzelheiten des Plans, wie ihr Sprecher Doug Wills mitteilte.

Bedenken gebe es hinsichtlich der praktischen Umsetzung, da noch nicht klar sei, wie die Mängel des vorigen Konzepts bezüglich Privatsphäre und rein technischer Probleme überwunden werden sollen.

Der Direktor des Technologie- und Freiheitsprogramms der Bürgerrechtsorganisation ACLU, Barry Steinhardt, kritisierte, dass die von der TSA angeforderte Datenmenge zu groß sei.

Auch das neue System, das den Abgleich mit bisher abgeschotteten Datenbanken der Geheimdienste ermöglicht, werde zu Verwechslungen und Fehleinschätzungen führen.