22.09.2004

MULTIMEDIA

TA plant weitere Netz-Investitionen

Die Telekom Austria [TA] will bis 2009 erneut rund 780 Mio. Euro in den Ausbau der Multimedia-Netzinfrastruktur investieren.

Das gab Helmut Leopold, Leiter des Plattform- und Technologiemanagements, beim "Broadband World Forum Europe 2004" in Venedig bekannt. Finanziert werden sollen die Investitionen aus dem jährlichen Cash-Flow, der 900 Mio. Euro betrage.

Dabei gehe es hauptsächlich um die Technik hinter dem Glasfasernetz, deren Kapazität derzeit nur zu einem Achtel ausgenutzt sei. Konkret sollen 120 Vermittlungsstellen ausgebaut werden, um aus den derzeit drei Netzen für Sprache, Internet und Daten einen Übertragungsstrang zu machen.

Am "Next Generation Network" [NGN] auf Basis der Internet-Protokolls Version 6 [IPv6] wird von Seiten der TA bereits länger gearbeitet.

36,8 Prozent Marktanteil

Die Beschleunigung des Netzes auf vier MBit/s sei ohne weitere Investitionen in die Leitungsinfrastruktur möglich, doch um überhaupt derartige Geschwindigkeiten zu benötigen, müsste der Internet-Inhalt erheblich erweitert werden.

Generell ist für Leopold der Content der Schrittgeber für eine schnelle Breitbandversorgung und die notwendigen Erlöse. Nur durch den entsprechenden Inhalt sei eine Breitband-Internet-Penetrationsrate um die 80 Prozent und eine Umsatz von mehr als 20 Euro pro Kunde möglich. Er schließt aber aus, dass die TA Content selbst produziert.

Derzeit hat die TA in Österreich laut den Marktforschern von Point Topic einen Breitband-Marktanteil von 36,8 Prozent, Chello kommt auf 32,8 Prozent, 16 Prozent entfallen auf andere Kabelnetzbetreiber, 10,5 Prozent teilen sich verschiedene Wiederverkäufer.

678.000 Breitbandanschlüsse

Von Juni bis Juli 2004 wuchs der heimische Breitbandbereich demnach um 32,6 Prozent, inzwischen gebe es rund 678.000 schnelle Internet-Anschlüsse in Österreich. Dabei soll der ADSL-Anteil über Kupferleitungen bei weitem schneller wachsen als das Kabelangebot wie etwa von Chello.

Weltweit würden rund 63 Prozent aller Breitbandanschlüsse auf der DSL-Technologie basieren, gut 29 Prozent entfallen auf Kabeltechnologie, der Rest ist Glasfaser bis in den Haushalt.