Microsoft und Amazon gegen "Phisher"
Microsoft und das Online-Versandhaus Amazon gehen gemeinsam gegen Spammer und "Phishing" vor.
Beide Firmen hätten das kanadische Unternehmen Gold Disk verklagt, das an Kunden mehrere Millionen E-Mails versandt habe, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.
Dabei habe Gold Disk den Empfängern vorgegaukelt, die Botschaften kämen direkt von den Firmen-Websites Amazon.com und Hotmail.com. Amazon reichte vor einem Bezirksgericht in Seattle zudem weitere Klagen gegen unbekannt ein, die mit gefälschten Websites Passwörter und Kreditkartennummern von Amazon-Kunden ausspähen wollten.
Die Justizministerin des US-Bundesstaates Washington, Christine Gregoire, begrüßte die Klagen. Der beste Weg, Spammer zu stoppen, seien saftige Strafen, sagte sie. "Es freut mich zu sehen, dass Microsoft und Amazon sich zusammentun und die Gesetze ausnutzen, wie es vorgesehen ist."
Bei der als "Phishing" bekannt gewordenen Methode werden Bank- und Online-Shop-Kunden mit Verknüpfungen in gefälschten E-Mails auf Seiten gelockt, die den echten Websites der Firmen täuschend ähnlich sehen. Werden dort die vertraulichen Daten eingegeben, landen sie direkt bei den Betrügern.
Mehrere Banken Ziel von Phishing-AngriffBis zu fünf Jahre Haft
In den USA drohen professionellen Spammern bis zu fünf Jahre Gefängnis, dennoch nimmt die lästige E-Mail-Werbeflut ständig zu. Studien zufolge wenden Internet-Nutzer weltweit rund zehn Milliarden Euro im Jahr für die Bekämpfung und das Löschen von Spam auf.
In den USA wurden Schätzungen zufolge während der vergangenen zwölf Monate fast zwei Millionen Menschen Opfer von Phishing-Attacken. Die daraus entstandenen Schäden sollen sich auf rund 1,2 Milliarden Dollar [970 Mio. Euro] summieren.