Kostenfrage bei Rufnummernmitnahme
Der drittgrößte österreichische Mobilfunkbetreiber One rechnet bei Einführung der mobilen Rufnummernmitnahme anfänglich mit Schwierigkeiten.
Da die Vorlaufzeit für die Implementierung der Portabilität für die Betreiber relativ kurz war und man sich "leider nicht auf eine zentrale Datenbank" für den Datenaustausch geeinigt hat, könnte es bei den ersten Portierungen längere Wartezeiten geben, meinte One-Geschäftsführer Jorgen Bang-Jensen.
Neben den vier Euro für die Ummeldung werde One zusätzlich ein Ummeldeentgelt zwischen 20 und 40 Euro verlangen, kündigte Bang-Jensen an. Man sehe sich hier allerdings in einem rechtlichen "Vakuum", zumal der Regulator über die Höhe dieses laut RTR-Vorgaben "zumutbar" zu gestaltenden Tarifs erst in einem Jahr rückwirkend entscheiden werde.
Die mobile Rufnummernportierung wird künftig die Mitnahme der Handynummer inklusive Vorwahl bei einem Betreiberwechsel ermöglichen. Die Ummeldung dauert maximal drei Tage und wird vom neuen Betreiber abgewickelt.
Details der Nummernmitnahme fixiertPönale wird fällig
Wie alle Mobilfunker erhofft sich auch One durch die Rufnummernportabilität vor allem Zuwächse bei Geschäftskunden. Den Markanteil bei Business-Kunden will One künftig von derzeit 14 auf 20 Prozent steigern.
Wie One halten es auch die mobilkom austria und tele.ring für wahrscheinlich, dass es anfänglich zu Schwierigkeiten kommt.
Die mobilkom austria meldete bereits ihre Startbereitschaft für die Rufnummernmitnahme. Die technische Implementierung sei abgeschlossen, so mobilkom-Chef Boris Nemsic. Die Systemumstellung sei von der Dimension her mit der Euro-Einführung oder der Jahr-2000-Umstellung vergleichbar, so die mobilkom in ihrer Aussendung.
Neben den vorgeschriebenen vier Euro werde auch die mobilkom ein zusätzliches Portierungsentgelt in der Höhe von 20 bis 40 Euro verlangen, sagte mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes. Die Rufnummern-Mitnahme werde dazu führen, dass "der Qualität der Netze, den Services und dem Preis noch höhere Bedeutung zukommen".
Daneben können für manche Kunden beim Weggang zusätzliche Kosten anfallen, wie beispielsweise Pönale-Zahlungen für negative Mobilpoints, Vertragsbeendigung vor dem Ende der Mindestdauer oder Pönale für Zusatzdienste.
A1-Infos zu RufnummernmitnahmeTele.ring will kostenlos bleiben
Tele.ring sieht bei der Rufnummernportabilität die technische Plattform und die Wartezeiten, die laut Vorgaben maximal 40 Minuten betragen dürfen, als "Knackpunkte". "Wenn der Mitbewerb sich nicht daran hält, haben wir verärgerte Kunden bei uns, die zu lange warten müssen", so tele.ring-Chef Michael Krammer.
Der Anbieter zeigte sich dennoch "optimistisch, dass die Rufnummernmitnahme am 16. Oktober klappt". Das Prozedere der Rufnummernmitnahme in Österreich zähle zu den kundenfreundlichsten Prozessen in ganz Europa, meint tele.ring.
Tele.ring will für die Rufnummernmitnahme von den Kunden, die zu tele.ring wechseln, nichts verlangen. Die vier Euro für die Abfrage der Kundendaten beim alten Betreiber schreibe tele.ring den Kunden gut, hieß es in einer Pressemitteilung.