01.10.2004

DATA RETENTION

Weiter Widerstand gegen EU-Speicherpflicht

Europaweit üben Datenschutz- und Bürgerrechtsorganisationen sowie Telekommunikationsanbieter Kritik an der geplanten "Data Retention"-Richtlinie der EU.

"Eine Vorratsdatenspeicherung ist weder erforderlich noch zweckmäßig", urteilen nun auch zwei deutsche Datenschutz-Schwergewichte, das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung [FIfF] und die Deutsche Vereinigung für den Datenschutz [DVD], in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Die Richtlinie verstoße gegen das Grundrecht auf unbeobachtete Kommunikation und die Europäische Menschenrechtskonvention.

Kosten und Überwachung statt Sicherheit

"Die Aussage der Vertreterin der französischen Strafverfolgungsbehörden anlässlich eines öffentlichen EU-Workshops zu diesen Plänen lässt sich mit einem Satz zusammenfassen:

Wir wissen nicht so genau, welche der TK-Verkehrsdaten wir für unsere Ermittlungen brauchen, daher wollen wir alle haben. Und weil unsere Ermittlungen so lange dauern, wollen wir diese Daten so lange wie möglich zur Verfügung haben.

Selbst ein Kritiker hätte die Unverhältnismäßigkeit dieser Maßnahme nicht deutlicher darstellen können", erklärt DVD- und FIfF-Vorstand Werner Hülsmann.

Statt mehr Sicherheit und höherer Aufklärungsquote von Straftaten führe diese Datensammlung nur zu deutlich höheren Kosten für Telekommunikations- und Internet-Dienstleistungen.

Denn Profis könnten die Regeln ohnedies mit wenig Aufwand übergehen.