Countdown für olympische Computerspiele
Ab Mittwoch trifft sich die Weltspitze im Computerspielen beim größten E-Sportevent des Jahres, den vierten World Cyber Games [WCG], diesmal in San Francisco.
Über 700 Teilnehmer aus 63 Ländern kämpfen in insgesamt acht Disziplinen zum ersten Mal außerhalb von Südkorea um Preisgelder in Höhe von insgesamt 400.000 Dollar [322.633 Euro].
Neben PC-Games wie dem 3D-Action-Shooter "Counter Strike", Strategie-Spielen wie "Starcraft", Sportspielen wie "Need for Speed" und "FIFA" stehen auch Konsolen-Wettkämpfe in "Halo" und "Project Gotham Racing" auf der Xbox am Programm.
Österreich wird in diesem Jahr in allen Disziplinen vertreten sein.
Gameswoche auf futurezone.ORF.at und FM4
Anlässlich der World Cyber Games berichtet futurezone.ORF.at
abwechselnd mit FM4 rund um das Thema E-Sports. FM4 stellt heute die
Spieler näher vor.

Die Österreicher
Die zwölf österreichischen Spieler haben sich Ende August im
Rahmen der LAN-Party "Millanium 2004" im Wiener Gasometer
qualifiziert.

Vier Stunden Training täglich
Österreich nimmt nun zum dritten Mal an den WCG teil, an heimischem Spielernachwuchs mangelt es nicht. Derzeit rittern etwa 100 bis 200 Profi-Gamer aus Österreich auch bei internationalen Turnieren um eine Spitzenplatzierung.
Meist beginnen die Spieler im Alter von 12, 13 Jahren mit der Gründung eines Clans im Freundeskreis und erreichen bei Erfolg mit 18 bis 20 Jahren ihren Karrierehöhepunkt.
Neben Talent müssen die Jungsportler vor allem Ausdauer, Disziplin und viel Zeit mitbringen, um das harte Training zu bewältigen, erklärt Stefan Baloh, Teamleitung WCG-Österreich.
Ein Profi investiere täglich zwischen ein und vier Stunden in den Schliff seiner Fertigkeiten, dazu kämen wöchentlich zwei bis vier Online-Wettkämpfe und einzelne LAN-Partys, um an der Spitze zu bleiben.
Als Mitglied eines Profi-Clans bekommt man zwar die Reisekosten zu den regelmäßig stattfindenden LAN-Partys oder auch schnelles Computer-Equipment gesponsert, anders als etwa in den USA oder Asien kann man jedoch hierzulande derzeit noch nicht von den Preisgeldern leben.

E-Sportler in Asien sind gefeierte Stars
Ganz anders in Asien: Dort werden die Gamer wie Stars gefeiert.
Das Autogrammschreiben steht für die mit lukrativen Werbeverträgen
ausgestatteten Top-Spieler ebenso wie die Live-Übertragung von
Spielen im Fernsehen an der Tagesordnung.

Top-Ten-Platzierungen angepeilt
Um faire Bedingungen zu garantieren, messen die Spieler bei den WCG ihre Kräfte auf identen Systemen, die vom Hauptsponsor Samsung zur Verfügung gestellt werden.
Nur Maus und Tastatur - das Handwerkszeug eines jeden E-Sportlers - bringen die Gamer selbst mit.
Generell hat Europa bei den 3D-Action-Games die Nase vorn, während die Asiaten traditionell die dort besonders beliebten Strategie-Spiele dominieren und die US-Spielewelt sehr Xbox-lastig ist.
Die österreichischen WCG-Spieler rechnen sich die besten Chancen für eine Spitzenplatzierung in den PC-Bewerben "Counter Strike" und "FIFA 2004" aus, ein Platz unter den ersten Zehn wird angepeilt.