Naher Osten teilweise offline

unterwasser
30.01.2008

Wegen zweier kaputter Unterwasserkabel im Mittelmeer sind Teile des Nahen Ostens derzeit ohne Internet-Anbindung.

In Ägypten sind laut dem Ministerium für Telekommunikation 70 Prozent der landesweiten Internet-Anschlüsse gestört. Auch Internet-Provider in Dubai und Indien meldeten Ausfälle. Schuld daran ist eine Unterbrechung zweier Unterwasser-Glasfaserkabel zwischen Alexandria [Ägypten] und Palermo [Italien].

Eines von sechs Schiffen, die wegen eines Unwetters vom Hafen von Alexandria abgewiesen worden seien, habe die Kabel mit seinem Anker erfasst und beschädigt, sagte ein Sprecher der Flag Telecom Group, eines der Kabelbetreiber, auf Medienanfragen in Mumbai. Der Schaden läge 8,3 Kilometer von Alexandria entfernt. Eine Sprecherin des ägyptischen Telekom-Multis Orascom sagte, die Kabel müssten einen "schweren Treffer" abbekommen haben; sie seien gut geschützt und nicht so leicht zu brechen.

Ingenieure arbeiten an Notfall-Anbindungen

In Indien sei die Bandbreite derzeit um 50 bis 60 Prozent eingeschränkt, so ein Sprecher der indischen Internet-Provider.

Aktuell werde nach Möglichkeiten gesucht, etwa über Satelliten eine Notfallanbindung zu realisieren, erklärte Ägyptens Minister für Telekommunikation. Die Reparatur soll bis zu 15 Tage dauern.

Emirates Integrated Telecommunications Co., der zweitgrößte Telekombetreiber der Vereinigten Arabischen Emirate versucht laut einer Aussendung des Unternehmens derzeit, mit Hilfe der betroffenen Kabelbetreiber Flag Telecom und SEA-ME-WE 4 herauszufinden, wo genau der Schaden liegt und wie er repariert werden kann.

Auch die beiden US-Großunternehmen AT&T und Verizon sind an der Leitung beteiligt.

Zuletzt sorgte ein Erdbeben Ende 2006 für einen größeren Ausfall der Internet-Anbindung von Asien an die Welt.

(AP | Reuters | Bloomberg)