Handy-TV-Testsender wird abgedreht
Die ORS stellt zum 1. Februar den Wiener Testsender für DVB-H ab - auf Wunsch der mobilkom austria, wie sie schreibt. Die Telekom Austria weist diese Aussage scharf zurück.
Am Donnerstagvormittag hat das Sendetechnik-Unternehmen ORS mitgeteilt, den Sender für den DVB-H-Testbetrieb im Wiener Arsenal zum 1. Februar deaktivieren zu wollen. Das, so die Aussendung des ORS-Sprechers Michael Weber, erfolge auf Wunsch der mobilkom austria. Die ORS gehört zu 60 Prozent dem ORF und zu 40 Prozent der Raiffeisen-Tochter Medicur.
Auf Nachfrage von ORF.at bestätigte Weber diesen Schritt. "Wir sind aber jederzeit dazu bereit, DVB-H wieder anzubieten", so Weber.
TA dementiert
Martin Bredl, Sprecher der mobilkom-Mutter Telekom Austria, dementierte allerdings auf Nachfrage von ORF.at, dass der Testsender auf Wunsch der mobilkom abgeschaltet wurde: "Wir sind über diese Mitteilung sehr verwundert." Er werde sich umgehend bei ORS-Chef Michael Wagenhofer über die Hintergründe der Pressemeldung erkundigen, so Bredl.
Generell sei die Telekom Austria mit dem Testbetrieb des DVB-H-Angebots sehr zufrieden, man habe während des einjährigen Versuchs viel Wissen über die Technik und das Nutzungsverhalten der Kunden sammeln können.
Probleme mit der Lizenz
Am 28. Jänner hat die Medienbehörde KommAustria sowohl an die ORS als auch an die TA Ausschlussbescheide für den Betrieb von Handy-TV geschickt und die Unternehmen damit vorläufig aus dem Rennen um die DVB-H-Sendelizenz geworfen.
Die ORS habe den vom Gesetz geforderten Programmaggregator nicht vorzuweisen, und zwischen TA und mobilkom gebe es zu starke gesellschaftsrechtliche Bande.
Die ORS werde gegen die Entscheidung der KommAustria sicher Berufung einlegen, so Michael Weber zu ORF.at. Die Juristen der TA prüften den Fall derzeit noch, so Martin Bredl.
(futurezone | Günter Hack)