TA will Markt neu reguliert haben
Angesichts der Übernahme der UTA durch Tele2 müsse die Regulierung des österreichischen Telekommarktes neu definiert werden, wiederholte die Telekom Austria [TA] neuerlich ein schon seit langem vorgebrachtes Anliegen.
Der Ex-Monopolist fordert einmal mehr die Abschaffung der Regulierung des Endkundenmarktes und begründet dies unter anderem damit, dass der neue Konkurrent im Privatkundenbereich ähnlich hohe Marktanteile habe wie die TA. Die TA habe hier einen Anteil von 43 Prozent, der neue Betreiber von geschätzten 36 Prozent.
Anders sieht es beim Gesamtumsatz aus: Tele2 und UTA kommen gemeinsam auf einen Umsatz von 330 Mio. Euro, Marktführer TA auf 3,97 Mrd. Euro.
Während die TA im Festnetz drei Millionen Kunden hat, schätzen Tele2 und UTA ihren gesamten Kundenstamm auf zusammen knapp eine Million sowie ihren Anteil am Festnetz-Umsatz der TA auf 15 Prozent. Genaueres soll jetzt das Kartellamt errechnen.
Was die neue Konkurrenzsituation betrifft, gibt man sich bei der TA entspannt. TA-Vorstand Rudolf Fischer sieht in der UTA-Übernahme eine "begrüßenswerte Marktkonsolidierung, die auf Grund des hohen Wettbewerbsdruckes zu erwarten war".
Neuer Telekom-Player im EntstehenWettbewerb - oder doch nicht?
Derzeit wird bei der Regulierungsbehörde RTR der Maßnahmenkatalog zu den Sprachtelefoniemärkten erstellt. Im Zuge dessen fordert die TA nun die Beachtung der neuen Wettbewerbssituation. Ein bereits erstelltes Gutachten müsse daher neu vergeben werden.
Außerdem müsse berücksichtigt werden, dass der internationale Tele2-Konzern wenig investiere - im Gegenteil zur Telekom Austria. Wobei im Telekommunikationsgesetz [TKG 2003] deutlich auf das Ziel der Schaffung und Förderung einer modernen Infrastruktur hingewiesen werde, so die TA.
Tele2 hatte heute allerdings angekündigt, gemeinsam mit der UTA weiter in die Entbündelung, also eine von der TA unabhängige Verbindung vom Wählamt zum Endverbraucher, zu investieren.