Google weitet Suche auf den Desktop aus
Seit dem Frühjahr wurde bereits darüber spekuliert, nun hat Google seine Suchtechnologie ausgeweitet und bietet ab sofort eine Dateisuche am lokalen Computer an.
Die Betaversion "Google Desktop Search" durchsucht dazu vorerst nur Windows-Systeme nach Office-Dokumenten, besuchten Websites und Instant-Messaging-Inhalten.
Doch nicht nur Platzhirsch Google bemüht sich um eine effektive Suchmöglichkeit nach vergrabenen Inhalten auf Festplatten, auch die Konkurrenten Microsoft, Yahoo, Apple, Ask Jeeves und AOL scharren schon in den Startlöchern.
Im Wettrüsten um Platz eins auf dem Suchmarkt hat Google unter den Schwergewichten mit der jetzigen Veröffentlichung wieder einmal die Nase vorn.
Kleinere Hersteller wie dtSearch, Enfish, ISYS, X1, ZyLAB, Terra Lycos, Blinkx und Copernic haben bereits ähnliche Tools im Angebot.
Copernic startet Suche am DesktopInternet- und lokale Suche verschmelzen
Um wirklich konkurrenzfähig zu sein, muss Google die Suchfunktionen seiner Desktop-Suche jedoch noch ordentlich ausweiten.
Derzeit wird nur in Outlook-E-Mails, Microsoft-Office-Dokumenten, Chatlogs und in der Browser-History des IE gesucht. Anwendungen anderer Hersteller bleiben bisher unberücksichtigt.
Bei der Installation legt das Tool einen Index der kompletten Festplatte an, das benötigt mehrere Stunden.
Die Suchergebnisse werden in einem Browser-Fenster wie bei herkömmlichen Internet-Suchresultaten angezeigt.
Der Schaltfläche auf der Google-Website wird eine "Desktop"-Funktion beigefügt.
Download "Google Desktop Search" [400 KB]Passwortschutz angedacht
Datenschutzbedenken, wie erst unlängst beim E-Mail-Service Gmail aufgetaucht, weist Google von sich. "Es ist total privat", so Marissa Mayer, Google-Produktmanagerin. "Google weiß nicht, was auf den Festplatten gesucht oder gespeichert ist."
Die Software werde zwar standardmäßig die Performance, Bugs und andere Sachen messen, ohne jedoch dabei persönliche Daten aufzuzeichnen.
Doch Experten mahnen schon jetzt, vorsichtig zu sein, was man von der Google-Suche indizieren lässt.
Vor allem wenn man einen Rechner mit der Familie, Freunden oder Kollegen teile, möchte man wahrscheinlich nicht alle Dateien durchsuchbar machen. In Zukunft könnte das ein Passwortschutz regeln.