Ungleicher Machtkampf im Festnetz
Der Forderung von Telekom-Austria-Vorstand Rudolf Fischer, die Tarifregulierung im Festnetzbereich aufzuheben, da keine alleinige Vormachtsstellung der TA mehr gegeben sei, kann der Vorsitzende des Verbandes Alternatver Netzbetreiber [VAT] wenig abgewinnen.
"Wenn die TA einmal richtig an der Interconnection-Rate dreht sind alle Alternativen tot. So schaut es aus", sagte Achim Kaspar, Vorsitzender des VAT zur futurezone. Ein Gutteil dessen, was die Alternativen Anbieter bei Telefonie erlösten, fließe ja an die Telekom für die Zusammenschaltungsgebühren zurück.
Bloß, weil die Liberalisierung "erste zarte Erfolge gezeigt" habe, sei der Regulator noch lange nicht überflüssig.
Weil Tele2/UTA laut TA nach Gesprächsminuten bei Privatkunden schon nahe an den ehemaligen Monopolisten herangerückt seien, verlangte Fischer erneut die Abschaffung der Regulation bei Endkundentarifen. Dem Österreich-Umsatz der TA von 3,538 Mrd. Euro 2003 stehen allerdings gemeinsame von 328 Mio. Euro gegenüber. Davon ist laut Tele2 fast die Hälfte via Zusammenschaltungsgebühren an die TA zurückgeflossen.
Die Forderungen der TAInfrastrukurwettbewerb gibt's nicht
Einen Infrastrukturwettbewerb gebe es in Österreich de facto nicht, da die TA auf einem ererbten Kupferberg sitze, sagte Kaspar weiter
Von einem Gleichgewicht der Kräfte könne also in keinem der regulierten Bereiche die Rede sein. Im Breitbandsektor - etwa mit dem neuen DSL-Billigangebot der TA - kämen sich die Endkunden-Preise und jene der Telekom an die Reseller immer näher.
Und Breitband sei eben noch immer nicht reguliert. Dabei wachse die TA deutlich schneller als Konkurrent UPC.
Achim Kaspar ist CEO des Telekombetreibers Etel, der in Österreich 2003 70 Millionen Euro umgesetzt hat. Für heuer wird eine Umsatzsteigerung von etwa fünf Prozent erwartet.
Die Etel-Mutterfirma sitzt in Dublin und unterhält weitere Niederlassungen in der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen und der Slowakei.
Die MutterfirmaVergangenen Donnerstag übernahm der börsennotierte schwedische Telekom-Betreiber Tele2, seit März 1999 in Österreich aktiv, die UTA Telekom zu 100 Prozent. Der Kaufpreis beträgt 213 Mio. Euro, gab Tele2 am Donnerstag bekannt. Mit dieser Übernahme entsteht der größte alternative Telekom-Anbieter Österreichs.
Die Übernahme der UTA