TKK geht gegen Mobilfunker vor
Die Telekom-Control-Kommission [TKK] hat sich am Montag zur Einleitung eines Aufsichtsverfahrens gegen die Mobilfunker mobilkom austria, T-Mobile und ONE entschieden.
Laut TKK haben die Anbieter im Zusammenhang mit der mobilen Rufnummernübertragung und dem Portierentgelt gegen das Telekommunikationsgesetz verstoßen.
Die Mobilfunkbetreiber haben nun im Rahmen dieses Aufsichtsverfahrens - so sieht es das Gesetz vor - einen Monat Zeit, vor der TKK Stellung zu beziehen und die Entgelte entsprechend abzuändern.
Wird dem nicht Folge geleistet, so kann die TKK laut eigenen Angaben in einem zweiten Schritt ein dem Gesetz entsprechendes Portierentgelt mittels Bescheid anordnen.
Die TKK geht derzeit davon aus, dass die Höhe des Portierentgelts zwölf Euro nicht übersteigen darf.
Die TKK ist der Auffassung, dass die Portierentgelte, die die Mobilfunkbetreiber mobilkom austria, T-Mobile und ONE [jeweils 35 Euro] den Endkunden in Rechnung stellen, gemäß TKG 2003 [§ 23 Abs 2 TKG 2003] abschreckend sind.
Rufnummernmitnahme kann teuer werdenOrientierung an Grundentgelten
Der größte Mobilfunker, die mobilkom, bleibt laut Sprecherin Ursula Novotny bei ihrem Standpunkt, dass die geforderten 35 Euro nicht abschreckend sind. So würden in England beispielsweise 43 Euro, in Deutschland 25 Euro für die Rufnummernmitnahme gefordert.
Die mobilkom will bis zum geforderten Termin, also dem 19. November, der TKK eine entsprechende Stellungnahme vorlegen. T-Mobile prüft derzeit noch die Rechtslage und will sich morgen entsprechend äußern.
Auch ONE prüft derzeit die Rechtslage und will bis zum 19. November eine Stellungnahme vorlegen. Alle Mobilfunker bleiben aber bei ihrer Position, dass die 35 Euro gerechtfertigt sind.
Für die TKK gelten die zwölf Euro als ein Wert, der deswegen nicht als abschreckend angesehen wird, da er sich im Wesentlichen am Schnitt der marktüblichen monatlichen Grundentgelte bei den Mobilfunkbetreibern orientiert. Laut TKK-Aussendung wird in den meisten europäischen Ländern für mobile Rufnummernübertragung nichts verrechnet.
Des Weiteren erwägt die TKK die Einschaltung des Kartellgerichts, denn es liege der Verdacht eines abgestimmten Verhaltens der genannten Unternehmen nahe, so die TKK.
Tele.ring ist sauer auf mobilkomTele.ring verärgert über mobilkom
Der viertgrößte Mobilfunkbetreiber tele.ring wirft dem Marktführer mobilkom austria vor, erhebliche Probleme bei der Rufnummernmitnahme zu haben.
Dadurch würden wechselwillige Kunden die mobilkom nicht verlassen können. Tele.ring etwa droht bereits mit Pönale-Forderungen, sollte sich die Situation nicht bessern.
Die mobilkom gibt Probleme bei den NÜV-Abfragen zu, gibt aber weiter an, dass alle Betreiber Problemem mit dem "hochkomplexen" Systemen haben. Man arbeite laufend an der Optimierung und hoffe, dass das System in einigen Tagen problemlos arbeite.
Konkret, so der Vorwurf von tele.ring, hätten seit dem Start der Rufnummernportabilität am vergangenen Samstag [16. Oktober] bis am Montag Mittag nur 30 von 137 Anfragen von der mobilkom abgewickelt werden können - und selbst bei den 30 hätte es Verspätungen gegeben.