Expansion mit Seniorenhandys
Der Linzer Handyersteller Emporia Telecom will heuer seinen Umsatz auf 60 Mio. Euro verdoppeln und mit seinen Seniorenhandys in die USA expandieren.
Der Fokus des vor 17 Jahren von Albert Fellner gegründeten Unternehmens liegt auf Telefonapparaten - Schnurlostelefonen, Anrufbeantwortern, Funkgeräten und Handys - für Personen über 50 Jahre.
Diese würden von den etablierten Anbietern nur stiefmütterlich betreut, so Emporia-Europa-Chefin Eveline Pupeter-Fellner zur APA.
Vertrieb online und über Elektromärkte
Die Produkte werden in Österreich in Zusammenarbeit mit Ärzten und Altersheimen entwickelt, die Zulieferer wie AT&S sitzen ebenfalls im Inland. Die Fertigung erfolgt in China.
Der Vertrieb läuft über Elektroketten wie Saturn, Media Markt, Niedermeyer und Hartlauer. Die Handys werden obendrein über die mobilkom austria angeboten. In Deutschland wurde bisher primär über das Internet verkauft, nun kommen auch dort laut Emporia die Elektronikketten dazu.
Deutschland sei mit 16 Millionen Pensionisten der wichtigste Markt, künftig wole man aber auch verstärkt - neben den USA - in Skandinavien wachsen, so Pupeter-Fellner. Derzeit ist Emporia in 17 Ländern - Mittel- und Nordeuropa, Israel, Kanada und Zypern - vertreten.
In Österreich telefoniert bereits mehr als die Hälfte der Senioren mobil - sie wünschen sich aber einfachere Handys und übersichtlichere Tarife.
Fokus auf Hörgeschädigte
Um die Verständlichkeit für hörgeschädigte Personen zu verbessern, setzt Emporia auf spezielle Lautsprecher, die für Mobiltelefone eine ungewöhnlich niedrige Resonanzfrequenz haben. Eine weitere Komponente ist der extra starke und große Vibramotor. Die Mobiltelefone von Emporia sind hörgerätekompatibel.
Die üblicherweise auftretenden Rückkoppelungen wie Pfeifen und Rauschen werden stark reduziert, hieß es. Die Sprachsignale könnten außerdem direkt mittels magnetischer Induktion vom Handy auf das Hörgerät übertragen werden.
Notfalltaste integriert
Durch Drücken einer Notfalltaste wird automatisch eine gespeicherte Nummer gewählt. Meldet sich dort niemand, wird die nächste der fünf eingespeicherten Nummern angerufen. 2007 wurden den Unternehmensangaben zufolge 150.000 Stück des Handy-Modells "emporiaLIFE" verkauft.
(APA)