25.10.2004

E-BETRUG

Wenige "Phisher", fette Beute

Zur momentan stark im Kommen befindlichen Betrugsmasche des "Phishing" gibt es langsam erste Erkenntnisse, was Dimension und Organisation der Fischzüge betrifft

Eine Untersuchung des Security-Unternehmens CipherTrust während der ersten Oktoberhälfte 2004 ergab, dass alle Angriffe auf Kreditkarten-Daten leichtgläubiger Benutzer der letzten Zeit von weniger als einer Handvoll Leuten ausgeführt wurden.

Insgesamt machten die Massenmails der Phisher gerade einmal ein Prozent des gemessenen Mailaufkommen aus, während "klassischer" Spam für Dreiviertel des Verkehrs verantwortlich zeichnete.

Fünf Zombie-Networks

Alle Phishing-Angriffe wurden zwar in vergleichsweise kleinem Rahmen, aber dafür bis ins Detail geplant und generalstabsmäßig operativ durchgezogen.

Sowohl die E-Mails wie die gefälschten Websites von Unternehmen [Visa etc.] waren durchwegs gut gemacht, also überzeugend genug, um einen gewissen Prozentsatz der Empfänger zur Eingabe ihrer Konto-Daten zu veranlassen.

Sofort danach wurde mithilfe der Zugangsdaten daran gegangen, von den Konten Gelder auf Aulandskonten zu verschieben. Wie hoch der dabei angerichtete Schaden sein könnte läßt sich in etwa erahnen wenn man weiß, dass jeder zehnte User dazu tendiert auf Phishing hereinzufallen.

Für alle beobachteten Angriffe in den USA kamen abwechselnd fünf so genannte "Zombie-Networks" zum Einsatz, die aus je etwa tausend ferngesteuerten Rechnern nichtsahnender Benutzer bestehen.

Bei CipherTrust geht man davon aus, dass die Betrüger weniger als fünf Personen umfassen. Es sei nicht auszuschließen, dass alle Angriffe von ein- und derselben Person ausgingen, heißt es aus dem Unternehmen.