27.10.2004

10 GBIT/SEC

Bandbreiten-Beschleunigung für Forscher

In den USA wurde nun das weltgrößte Hochgeschwindigkeits-Glasfaser-Netzwerk für Forschungszwecke in Betrieb genommen.

Das "National Lambda Rail" [NRL] erlaubt den Wissenschaftlern einen Datenaustausch, der wesentlich schneller erfolgt, als via Internet.

"Es ist ein Meilenstein, denn es ist das erste Mal, dass wir Forscher die Infrastruktur besitzen und kontrollieren," so Tom West, CEO des Betreiberkonsortiums.

Die Teilnehmer des Forschungsnetzes können Daten mit zehn Gigabit pro Sekunde versenden.

Die Tage, die man damit verbracht habe "herauszufinden, wie man eine große Datenmenge durch schmale Leitungen presst" seien vorüber, so der NRL-Techniker Scott Colburn.

"Es war wie bei den ersten Supercomputern, nur dass wir damals mit sehr wenig Speicher auskommen mussten. Jetzt haben wir soviel Speicher, dass wir keinen Gedanken mehr daran verschwenden und in Zukunft wird es uns auch mit der Bandbreite so gehen."

Sowohl NRL, als auch Internet2 nutzen die Wave Division Multiplexing-Technik [WDM], um verschiedene Wellenlängen oder "Lambdas" des Lichts gleichzeitig und störungsfrei durch eine Glasfaserleitung zu schicken.

Das Licht wird dabei mittels Prismen, die einzelne Wellenlängen herausfiltern, zum Ziel gelenkt.

Während Internet2 nur eine Wellenlänge für die gesamte US-Forscher-Community zur Verfügung stellt, nutzt NLR 40.

Anwendungen

Klimaforscher sollen bei der Vernetzung ihrer weltweiten Daten profitieren und Mediziner sollen über das Forschungsnetz hochauflösende Videobilder von Operationen für eine Fernüberwachung streamen können.

Auch für technische Experimente steht NLR offen. So könnten etwa neue Protokolle ausprobiert oder die besten Routingstrecken untersucht werden.

"Kommerzielle Internet-Provider können uns solche Tests nicht erlauben, weil sie keinen Zusammenbruch des Netzes riskieren wollen," so Colburn.