29.10.2004

ÖSTERREICH

Festnetztarife zum Handy sollen sinken

Gespräche vom Festnetz in Mobilfunknetze kosten in Österreich seit Jahren mehr als Gespräche von Handynetzen ins Festnetz. Diesem Ungleichgewicht will der Telekom-Regulator nun zu Leibe zu rücken.

Mit einem einheitlichen Mobilfunk-"Terminierungsentgelt" und dem erwarteten wachsenden Gesprächsaufkommen könnten Gespräche in Mobilfunknetze künftig billiger werden, so die Telekom Control Kommission [TKK].

Das wesentlichste Wettbewerbsproblem seien "überhöhte Entgelte" für die Zustellung von Gesprächen in Mobilfunknetzen [so genannte Terminierungsentgelte der Unternehmen untereinander], betonten Regulator Georg Serentschy und TKK-Vorsitzendee Eckhard Hermann.

Alle Betreiber mit "Marktmacht"

Etablierte Betreiber könnten durch Zusammenschaltungsverweigerung, überhöhte Terminierungsentgelte, Preisdiskriminierung oder andere, nichtpreisliche Taktiken auch den Markteintritt kleinerer Mobilfunkbetreiber wesentlich erschweren.

Um diese Wettbewerbsdefizite zu beseitigen, hat die TKK nun den fünf Mobilfunkbetreibern mobilkom austria, T-Mobile, One, tele.ring und Hutchison Verpflichtungen auferlegt.

Da alle fünf österreichischen Mobilfunkbetreiber auf dem Mobilterminierungs-Markt laut einer EU-Analyse über "beträchtliche Marktmacht verfügen", müssen diese ihre Leistungen in Bezug auf Qualität und Preis nichtdiskriminierend anbieten und ein Standardangebot legen.

Spanne reicht von 10,86 bis 19,62 Cent

Das langfristiges Ziel der TKK sei es, künftig "einheitliche Marktpreise" bei der Mobilterminierung über alle Betreiber hinweg für Gespräche in Handnetze sowohl aus Mobilnetzen, als auch aus Festnetzen zu erreichen, kündigte Hermann an.

Aktuell ist die Bandbreite der unterschiedlichen Mobilterminierungsentgelte enorm, sie reicht laut RTR von 10,86 bis 19,62 Cent. Bei der Festnetzterminierung gibt es seit Beginn einheitliche Entgelte.

Kostenorientierte Entgelte sowie der Zeitpunkt für das Erreichen eines einheitlichen Marktpreises soll nun in den kommenden Wochen in einem Konsultationsverfahren mit allen Betreibern präzisiert werden.