Polaroid stellt Sofortbildfilm-Produktion ein
Fabrikschließungen und Arbeitsplatzabbau
Das US-Unternehmen Polaroid wird die Produktion von Sofortbildfilmen einstellen, berichtete der "Boston Globe". Produktionsstätten in den USA, Mexiko und den Niederlanden sollen demnächst geschlossen werden. 450 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.
"Wir wollen Polaroid neu erfinden, damit das Unternehmen auch in den nächsten 30 bis 40 Jahren existieren kann", sagte Polaroid-Präsident Tom Beaudoin der Zeitung. Polaroid-Sofortbildfilme sollen noch bis Anfang nächsten Jahres erhältlich sein, hieß es seitens des Unternehmens: Die Produktion der Filme rechne sich nicht mehr.
Partner gesucht
Polaroid werde aber versuchen, die Technologie für Sofortbildfilme zu lizenzieren. Bisher konnte jedoch kein Partner gefunden werden. Über die Absatzzahlen der Sofortbildfilme machte das Unternehmen keine Angaben.
Polaroid hatte 1948 die Sofortbildkamera eingeführt und damit weltweit Erfolge gefeiert. 1991 setzte Polaroid mit Sofortbildkameras noch rund drei Milliarden Dollar um. Auf die Herausforderungen durch die digitale Fotografie hatte das Unternehmen jedoch keine Antwort gefunden.
Polaroid beantragte 2001 Gläubigerschutz und wurde einige Jahre später vom US-Konsumgüterkonzern Petters Group Worldwide für 426 Millionen Dollar gekauft. Zuletzt wurden unter dem Markennamen Polaroid unter anderem Flachbildfernseher, DVD-Player, digitale Fotorahmen und MP3-Player verkauft.
Die Polaroid-Tochterfirma Zink Imaging hat im vergangenen Jahr eine mobile Drucktechnologie entwickelt, die weder Tinte noch Kartusche benötigt.
(futurezone | AP)