Netz bleibt Herausforderung für Print
Dass das Internet die gedruckte Zeitung verdrängt, fürchtet heute niemand mehr.
Dennoch bleibt das Web die größte Herausforderung für die Printmedien, mahnt das Prognos Institut in seinem aktuellen Themenreport "Zeitungen 2008".
Der Report analysiert und prognostiziert die Marktentwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz bis 2008.
Bei den meisten Zeitungen gebe es "inhaltliche und strategische Defizite" im Umgang mit dem Internet, so die Diagnose. Dabei könnten mit Online-Ausgaben sogar zusätzliche Leser gewonnen werden.
"Das Internet legt die Schwächen der Zeitungen auf dem Leser- und Anzeigenmarkt schonungslos offen", lautet die schlechte Nachricht der Prognos-Forscher für die Zeitungsverleger.
Inhaltsübersicht "Zeitungen 2008"Paid Services statt Paid Content
Die gute Nachricht aber: Das Internet eröffne auch die Möglichkeit, "zukünftigen Informations- und Werbebedürfnissen Rechnung zu tragen". Das kostenlose Online-Angebot der Zeitungen sei für die Erschließung neuer Zielgruppen von zunehmender Bedeutung.
Eher "eine Randerscheinung" werden dagegen nach Ansicht der Prognos-Forscher auch in Zukunft kostenpflichtige "E-Paper"-Produkte sein.
Und auch bei der Refinanzierung des Web-Angebots werde Online-Werbung eine größere Rolle spielen als Paid Content.
Allerdings: Neben attraktiven kostenfreien Inhalten sollten die Verlagshäuser durchaus Paid Services entwickeln, "die im Gegensatz zu E-Paper die Charakteristika des Online-Mediums ausnutzen und für die anvisierte Zielgruppe einen onlinespezifischen Mehrwert bieten".