TA hat kein Interesse an Ukrtelecom
Nemsic peilt anderweitige Engagements an
Die Telekom Austria [TA] wird kein Angebot für die ukrainische Ukrtelecom legen. Die TA habe an Ukrtelecom kein Interesse, sagte Konzernchef Boris Nemsic laut der Finanzagentur am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona. An der weiteren Expansion des Konzerns hält Nemsic aber fest: "Es gibt viele kreative Möglichkeiten." Der finanzielle Polster sei gut. "Wir haben Spielraum", so der TA-Chef. Im Fokus stehe weiter Bosnien-Herzegowina.
Die TA hatte für die Ukrtelecom, den größten Festnetzanbieter der Ukraine, die Ausschreibungsunterlagen erworben, aber bereits vor drei Wochen betont, dass das nicht zwingend bedeute, dass man am Verkaufsprozess tatsächlich teilnehmen werde.
Die TA habe ihren Fokus auf Mobilfunkbeteiligungen in kleinen bis mittelgroßen Ländern mit bis zu 20 Millionen Einwohnern. Die Ukraine hat 46 Millionen Einwohner, die Ukrtelecom hat den Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit im Festnetz, hieß es damals in der Stellungnahme des Konzerns.
Staat plant Verkauf
Die Ukrtelecom stellt annähernd 80 Prozent der Festnetzverbindungen in der Ukraine zur Verfügung. Der ukrainische Staat plant, 60 Prozent plus eine Aktie der Anteile an der Telefongesellschaft im Rahmen einer Auktion zu verkaufen. Weitere 7,79 Prozent sollen über die Börse privatisiert werden.
Die Telekom Austria selbst sieht sich derzeit weiterhin nicht als Verkaufskandidat. Im Augenblick gehe er vom Status quo aus, sagte Nemsic, auch wenn er dabei einräumte, dass die TA "theoretisch zu vielen größeren Gruppen passen" würde. Die Staatsholding ÖIAG hält derzeit 27,37 Prozent der TA-Anteile. Der Rest der Papiere befindet sich Streubesitz.
(APA | dpa-afx)