EU-Razzia bei Intel Deutschland

wettbewerb
12.02.2008

Die EU-Kommission hat deutsche Büros des weltgrößten Chipherstellers Intel wegen des Verdachts auf Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung durchsucht.

Die EU-Kommission teilte in Brüssel mit, sie gehe dem Verdacht illegaler Preisabsprachen und des Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung nach.

Von den Razzien seien auch weitere Chiphersteller sowie PC-Einzelhändler betroffen, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Intel bestätigte Angaben aus Industriekreisen, wonach die Firma von den Ermittlungen betroffen ist. EU-Beamte hätten die Büros in München durchsucht, sagte ein Intel-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters.

Intel werde voll und ganz mit den Behörden zusammenarbeiten. Die EU-Kommission selbst nannte keine Namen der Unternehmen, die unter Verdacht stehen.

Der Konzern soll mit unlauteren Methoden versucht haben, seinen Konkurrenten AMD aus dem Markt zu drängen, so die Vorwürfe der EU.

Befragung bei Mediamarkt-Saturn

"Gefilzt" wurde im Zusammenhang mit den Monopolvorwürfen gegen Intel auch die Zentrale der Metro-Tochter Mediamarkt-Saturn. Ein Sprecher der Elektronikhandelskette bestätigte am Dienstag, die EU-Ermittler hätten Mediamarkt-Mitarbeiter befragt.

Zum Grund wollte er sich nicht äußern. Die Firma kooperiere voll mit den Behörden. Aus Branchenkreisen hieß es, Mediamarkt zähle nicht zu den Beschuldigten.

(Reuters)