Druck auf Yahoo wächst

Übernahme
13.02.2008

Nach der Ablehnung des Übernahmeangebots durch Microsoft hat ein Yahoo-Großaktionär Verkaufsbereitschaft signalisiert. Googles Begeisterung für eine mögliche Kooperation mit Yahoo schwindet unterdessen.

Einer der größten Yahoo-Aktionäre, der US-Vermögensverwalter Legg Mason, hält eine Übernahme für gut möglich und signalisierte wie zuvor bereits andere Investoren grundsätzliche Bereitschaft zu einem Verkauf.

Zugleich sinken Medienberichten zufolge die Aussichten von Yahoo auf eine Kooperation mit dem Suchmaschinen-Konzern Google zur Abwehr der Microsoft-Übernahme.

Google zögert

Die Begeisterung Googles für eine Zusammenarbeit im Bereich Online-Suche und Internet-Werbung schwinde, berichtete unter anderem das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf mit den Überlegungen vertraute Personen. Die wettbewerbsrechtlichen Hürden einer Kooperation seien angesichts Googles Dominanz wohl zu groß.

"Es wird schwer für Yahoo, unabhängig zu bleiben", hieß es in einem Investoren-Brief von Legg Mason. Microsoft müsse aber für einen Erfolg sein Angebot nachbessern.

Der weltgrößte Software-Konzern will mit seiner Offerte von ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar [30 Mrd. Euro] den bei der Online-Suche übermächtigen Rivalen Google verschärft angreifen.

Gerüchte um Murdoch

Auch über eine Kooperation von Yahho mit dem Medienmogul Rupert Murdoch wurde erneut spekuliert. Brancheninsider über Kontakte zwischen beiden Seiten. Demnach könnte das zu Murdochs News-Corp-Imperium gehörende Online-Netzwerk MySpace in Yahoo integriert werden und Murdoch dafür bei Yahoo einsteigen.

Eine offizielle Gegenofferte zum Microsoft-Angebot hatte Murdoch allerdings erst in der vergangenen Woche ausgeschlossen.

Stellenabbau angelaufen

Unterdessen begann Yahoo am Dienstag mit dem vor kurzem angekündigten Abbau von rund 1.000 der weltweit insgesamt 14.300 Stellen.

Der problembeladene Konzern stellt derzeit wegen sinkender Gewinne alle Aktivitäten auf den Prüfstand. Im Visier ist dabei besonders das Europa-Geschäft.

Am Dienstag gab Yahoo die Übernahme des Videodienstes Maven Networks für 160 Millionen Euro bekannt. Die Verhandlungen über den Kauf begannen bereits vor dem Microsoft-Angebot.

futurezone | dpa]