Razzia in der Samsung-Zentrale

südkorea
14.02.2008

Bestechungsvorwürfe gegen Elektronikkonzern

Wegen Korruptionsverdachts beim größten südkoreanischen Mischkonzern Samsung haben Sonderermittler am Donnerstag auch die Zentrale des Elektronikunternehmens Samsung Electronics durchsucht.

Zweck der Razzia in den Büros des Unternehmens in Suwon in der Nähe von Seoul sei die Suche nach Beweismitteln gewesen, die die Existenz von vermuteten schwarzen Kassen belegen könnten, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.

Samsung wird vorgeworfen, aus dem Geheimfonds in den vergangenen Jahren Staatsbeamte, Journalisten sowie hohe Vertreter der Staatsanwaltschaft bezahlt zu haben. Im Gegenzug sollen diese unter anderem nicht genau hingeschaut haben, mit welchen Methoden der 66-jährige Konzernchef Lee Kun Hee einen Teil der Macht an seinen einzigen Sohn Jae Yong übertragen hat.

Sohn als Vizepräsident

Der Sohn ist derzeit Vizepräsident von Samsung Electronics. Lees Familie soll außerdem Geld aus dem Geheimfonds für den Erwerb teurer Kunstwerke verwendet haben. Samsung hat die Vorwürfe bestritten.

Ex-Anwalt erhebt Vorwürfe

Auslöser für die Untersuchungen waren die Vorwürfe eines früheren Anwalts des Konzerns, wonach Samsung Finanzmittel zur Bestechung bereitgestellt habe.

Zu dem mächtigen Konzern mit fast 60 Tochtergesellschaften gehören neben dem weltgrößten Speicherchiphersteller Samsung Electronics auch der zweitgrößte Schiffbauer Samsung Heavy Industries.

(APA | dpa)