Minister: Nokia-Aus "hart", aber richtig

strategie
14.02.2008

Der finnische Wirtschaftsminister Mauri Pekkarinen verteidigt die bevorstehende Schließung der Bochumer Handyfabrik durch den Nokia-Konzern als im Sinne der EU.

Pekkarinen sagte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Keskisuomalainen" in Jyväskylä zur geplanten Verlagerung der Produktion aus Kostengründen nach Rumänien:

"So kalt, hart und grob es auch klingen mag: Mit der Lissabon-Strategie haben wir uns im Jahr 2000 darauf verpflichtet, Europa zum wirtschaftlich stärksten Kontinent der Welt zu machen."

Dieses Ziel sei noch nicht ganz erreicht, aber es gebe laufend Fortschritte. "Wenn Länder miteinander um Unternehmen konkurrieren, kann das nur auf der Basis der jeweiligen Konkurrenzkraft geschehen", sagte Pekkarinen weiter.

Der Nokia-Betriebsrat ist mit seinen Plänen zum Erhalt der Handyproduktion in Bochum gescheitert. Das Nokia-Management habe die Vorschläge des Betriebsrates als "nicht umsetzbar" zurückgewiesen.

2.300 ohne Job

Der Staat dürfe sich unter keinen Umständen einmischen. Geschehe das dennoch, würde "die ganze Lissabon-Strategie zusammenbrechen", sagte der liberale Regierungspolitiker.

Durch die Schließung des Bochumer Werkes droht rund 2.300 Festangestellten der Verlust des Arbeitsplatzes.

(dpa)