MSN-Suche fordert Google heraus
Suchmaschinen sind wegen stetig steigender Werbeeinnahmen zu einem äußerst lukrativen Geschäft geworden.
Im Kampf um Marktanteile bei der Online-Suche hat Microsoft nun seinen lang angekündigten MSN-Suchdienst als offizielle Testversion ins Netz gestellt.
Der Konzern versucht damit die Dominanz von Google auf dem Suchmaschinen-Sektor zu brechen. Im Frühjahr 2005 soll die finale Version bereitstehen.
Bisher nutzte Microsoft für seinen Suchdienst Inktomi, eine Suchtechnik, die von Yahoo lizenziert wurde.
Grafisch präsentiert sich die MSN-Suche in gewohnt spartanischer Google-Optik. Die Online-Suche ist ab sofort weltweit auf 26 Märkten und in elf Sprachen verfügbar.
Die MSN-Suche [zeitweise überlastet]300 Millionen Dollar investiert
Seit rund eineinhalb Jahren ist Microsoft mit der Entwicklung der Technologie beschäftigt, 300 Millionen Dollar hat der Konzern investiert.
Die MSN-Suche soll die Nutzer mit neuartigen Funktionen überzeugen, etwa einer gezielten, lokal eingeschränkten Suche und der Möglichkeit, Fragen direkt beantwortet zu bekommen.
Der Index soll über fünf Milliarden Websites enthalten und täglich bis wöchentlich aktualisiert werden, um fehlerhafte Links schnell auszuschließen.
Das Frage-Antwort-Service nutzt unter anderem die Inhalte der Enzyklopädie Encarta, ist aber bisher erst in der englischsprachigen MSN-Suche verfügbar.
Die Frage "What is the capital of austria?" wird dort souverän mit "Vienna" beantwortet.
65 Mio. nutzen Google
Über 65 Millionen Menschen weltweit nutzen Google. Seit dem
Börsengang Ende August hat sich der Google-Aktienkurs bei etwa 165
Euro [Ausgabekurs wat 85 Dollar] eingependelt, nach anfänglichen
Kursschwankungen auf mehr als 200 Dollar.
Selbe Liga wie Google und Yahoo
"Microsoft spielt definitiv in derselben Liga wie Google und Yahoo", so auch Chris Sherman, Präsident der Consulting-Firma SearchWise, zum neuen Suchwerkzeug von Microsoft. "Die größte Herausforderung ist aber nicht die Technologie, sondern die Bekanntheit."
Zwar ist auf 90 Prozent aller Computer das Windows-Betriebssystem installiert, doch bei der Internet-Suche haben sich die Nutzer sehr an Google und Yahoo gewöhnt.
Marktbeobachter bezweifeln deshalb, dass Microsoft ein schneller Erfolg beschieden ist.
MS-Chef Steve Ballmer ist jedoch überzeugt: "Wir werden sie einholen und überholen."