Weiter Diskussion um Nummernmitnahme
Nur 1,5 Prozent der Wechselkunden haben bisher die Möglichkeit der Rufnummernmitnahme im Falle eines Wechsels des Handybetreibers genutzt, so der Chef des zweitgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers T-Mobile, Georg Pölzl.
Demnach sind seit 16. Oktober bis zum 4. November vom Marktführer mobilkom austria 427 Kunden unter Mitnahme der Nummer weggegangen, bei T-Mobile waren es 387, beim drittgrößten Netzbetreiber One 405.
Dazu gewonnen haben die Nummer Vier am Markt, tele.ring [plus 741] und Hutchison ["3"] mit 478 Kunden. Laut Pölzl wechseln jährlich rund 25 Prozent aller Handynutzer ihren Betreiber.
Derzeit [Stand 2003] gibt es in Österreich 6,6 Millionen Handys, davon entfallen auf die mobilkom 41 Prozent, auf T-Mobile 31, One hält 19 und tele.ring acht Prozent.
Der T-Mobile-Chef wies Kritik zurück, man habe sich bei den 35 Euro Fluchtsteuer mit den beiden anderen großen Mitbewerbern abgesprochen. Das sei - wenn überhaupt - bei tele.ring und "3" der Fall gewesen, die gemeinsam eine Pressekonferenz gegeben hatten. Dies habe man der Wettbewerbsbehörde gemeldet.
Verdacht auf Preisabsprachen "unfair"Einigung über "Fluchtsteuer" erwartet
In der Diskussion um die "Fluchtsteuer" erwartet Pölzl Entspannung. Er geht davon aus, dass sich beim Treffen von Netzbetreibern und der Regulierungsbehörde am Montag alle auf eine Gebühr von knapp unter 20 Euro einigen. Derzeit verlangen die drei großen Anbieter 35 Euro.
Die Betreiber selbst sollen sich demnach gegenseitig rund 80 Euro pro Wechselkunden zahlen. T-Mobile koste eine Nummernmitnahme rund 150 Euro, insgesamt habe man bisher rund 12 Mio. Euro in MNP investiert, betonte Pölzl.
Heftige Attacken ritt der T-Mobile-Chef gegen die Mitbewerber. Diese hätten "Lügen und Verleumdungen" im Zusammenhang mit der Nummernmitnahme verbreitet und Kunden "dezidiert falsch informiert". Die öffentliche Diskussion sei "jenseits der Fakten" verlaufen, der Begriff Fluchtsteuer "polemisch".
Gerade tele.ring habe sehr wenig Engagement bei der Implementierung der Nummernportabilität gezeigt, so Pölzl.
Mobilfunk-Schlacht um Nummernmitnahme