Navigationssysteme immer gefragter

statistik
18.02.2008

Im Vorjahr sind in Österreich knapp doppelt so viele tragbare Navigationssysteme verkauft worden wie 2006.

Die Zahl der abgesetzten Geräte stieg von 110.000 auf rund 214.000, ergab eine Studie des Marktforschungsinstitutes GfK. Zum Vergleich: Im Jahr 2004 wurden erst 6.500 "digitale Wegweiser" verkauft.

Das starke Wachstum der vergangenen Jahre verlangsamt sich aber schon wieder. "Der Markt nähert sich der Sättigung. Für heuer erwarten wir daher nur mehr einen Anstieg um knapp 22 Prozent auf 260.000 verkaufte Geräte", sagte Wolfgang Appel, Projektleiter bei GfK, im Gespräch mit der APA. Um die Marktführerschaft in Österreich kämpfen derzeit das US-Unternehmen Garmin und der niederländische Anbieter TomTom.

Preisverfall und bessere Ausstattung

Die Nachfrage sei vor allem durch den deutlichen Preisverfall angetrieben worden, so die Experten. Zu dieser Entwicklung beigetragen habe aber auch die bessere technische Ausstattung der Navis. Gefragt sind demnach Geräte, die über einen TMC-Empfänger aktuelle Verkehrsinformationen in das System einfließen lassen, und größere Displays im 16:9-Format.

Außerdem würden Käufer von früheren Modellgenerationen demnächst ihre vor wenigen Jahren erworbenen Geräte ersetzen. Als Argument dafür nennt GfK Innovationen wie Hinweise auf Geschwindigkeitsbegrenzungen, fotorealistische Kreuzungsansichten und Abbildungen von Gebäuden.

Was das Kartenmaterial betrifft, gibt es starke regionale Unterschiede. In Ländern, deren Bewohner häufig mit dem Auto ins sonnenverwöhnte europäische Ausland reisen, ist umfassendes Material gefragt.

GPS-Handys immer mehr gefragt

Bemerkenswert sei das Wachstum bei Handys mit integrierter GPS-basierter Navigationstechnik. Dieser Bereich stehe aufgrund des geringen Angebots erst am Anfang, werde sich in den kommenden Jahren aber positiv entwickeln. "So wie der Trend zum Fotografieren mit dem Mobiltelefon den Digitalkameramarkt beeinflusst hat, wird Handynavigation auch Auswirkungen auf die portablen Systeme haben", so Appel.

In Westeuropa kletterte der Absatz im Vorjahr von 7,4 Mio. auf 14,4 Mio. Stück. Heuer wird mit einem Anstieg auf 20 Mio. gerechnet. Da sich Märkte wie Polen, Tschechien und Ungarn noch in einer sehr frühen Phase befinden würden, rechnet GfK für die kommenden Jahre mit einem hohen Wachstum.

(APA)