Weiter Streit über DSL-Anschlüsse

Deutschland
20.02.2008

Wettbewerber beklagen erneut Engpässe

Der deutsche Breitbandmarkt wird nach Ansicht der Deutsche-Telekom-Wettbewerber weiter von Engpässen bei der Freischaltung von DSL-Anschlüssen behindert.

Die Zahl der Kunden, die auf die Umschaltung ihres Anschlusses durch die Deutsche Telekom [DT] warten, liege immer noch bei knapp 100.000, teilte der Branchenverband VATM am Mittwoch nach einer Anhörung bei der Bundesnetzagentur in Bonn mit.

Trotz anderslautender Beteuerungen könne keine Rede davon sein, dass der Auftragsrückstau nachhaltig abgearbeitet worden sei, sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

Pönale bei Nichterbringung

Ein DT-Sprecher wies die Kritik zurück. Die DT habe bereits vorzeitig das von der Netzagentur geforderte Volumen den Wettbewerbern zur Verfügung gestellt, sagte er. Die Konkurrenten sollten nun den Bestellprozess "in Ordnung bringen" und sich an die Planungsvereinbarungen halten.

Auf Druck der Wettbewerber Telefonica und der Vodafone-Tochter Arcor verfügte die Bundesnetzagentur zuletzt, dass die DT bis April ihre monatliche freie Kapazität auf 330.000 TAL-Anschlüsse deutlich erhöhen muss.

Sollte die Vorgaben ab April nicht erfüllt werden, dann erhalten die betroffenen Konkurrenten von der DT knapp vier Euro pro Tag und Anschluss.

Im Gegenzug erhält die DT eine Entschädigung, sollten die Wettbewerber ihren zuvor beantragten Bedarf nicht abrufen.

(dpa)